Denkmal für das
behinderte Leben
Wenn man Inklusion wirklich leben würde, könnte man sich solche Denkmäler sparen. Statt Denkmal – Manchmal. Tagtäglich wird man behindert durch Stufen, zu hohe Gehsteigkanten, Absätze, steile Rampen, schmale Türen, unbefestigte Wege. Als Rollstuhlfahrer kannst du nicht einfach in ein Geschäft, auf ein Konzert, eine Veranstaltung, in ein Museum, zu einem Arzt, in ein Kino usw. Vorher musst du anrufen, ob ein barrierefreier Zugang vorhanden ist und ein WC für Rollstuhlfahrer. Spontane Aktionen sind nicht möglich, nirgends. Ich kann nicht dorthin, wohin ich will, sondern wohin ich kann. Und das sind nicht viele Orte. Über Inklusion sollte man im Jahre 2023 eigentlich nicht mehr reden müssen. Politiker könnten sich durch die Beseitigung dieser Hindernisse ein Denkmal schaffen. Nicht reden, machen. Es wäre damit vielen geholfen.
Fritz Degenkolb, Dornbirn