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Leserbriefe / 01.12.2023 • 18:18 Uhr

Pensionssystem

tabulos nachdenken

So lautet die Forderung des WIFO-Chefs Prof. Felbermayr. Panikmache mit System und den Versuch, das staatliche Pensionssystem schlechtzureden, nennt dies der VN-Kommentator Rainer Keckeis am 13. 11. 2023, wenn man nur die Ausgaben für die Pensionen heranzieht und die Einnahmen aus der Lohnsteuer der Pensionisten nicht berücksichtigt. In einer Grafik in den VN vom 25. 11. 2023 A10 zeigt die AK für sechs Jahre in roten Balken und Zahlen die Nettokosten der Pensionen für das Bundesbudget. Erschreckend die Steuerbelastung der Pensionen, z.B. mehr als 92% im Jahr 2019, aber noch erschreckender, dass die AK solch offensichtlich unsinnige Daten publiziert. Erstmalig in der Pensionsdiskussion ist das nicht berechtigte Argument, die Lohnsteuer von den Pensionen bei der Pensionsgesamtbelastung in Abzug zu bringen. Die Lohnsteuer, eine Erhebungsform der Einkommensteuer, ist vom Einkommen der einzelnen natürlichen Person abhängig und dient zur Deckung der allgemeinen Ausgaben der Öffentlichkeit. Dazu zählen auch der Gesundheitsdienst, der öffentliche Verkehr, die Kultur- und Sporteinrichtungen, die Sicherheitsdienste usw., die auch wir Senioren schätzen, benötigen und benutzen wollen. Für diese Ausgaben haben wir je nach Einkommen Steuer zu bezahlen. Die Forderung, über das Pensionssystem tabulos nachzudenken, ist gerechtfertigt. Es darf daraus kein Generationenkonflikt entstehen und wir brauchen keine Krawalle wie in Frankreich.

Dr. Heinz Hinterberger, Hohenems