Radar-Attrappe gestohlen
Zum VN-Bericht vom 5. März:
Sehr geehrte Damen und Herren, in den VN vom 5. März 2024 warten Sie mit der Schlagzeile auf, eine Radar-Attrappe – erst vor Kurzem von einer Bürgerinitiative in Lustenau aufgestellt – sei gestohlen worden. Beinahe geneigt, Sie zu beglückwünschen ob der gesegneten Welt in Vorarlberg, wo so etwas eine Schlagzeile wert ist. Eine Attrappe ist eine zum Objekt gewordene Lüge, da jede Attrappe vorgibt zu sein, was sie ihrem Wesen nach gar nicht ist. Und wenn dann Vorarlberg eine Gegend ist, wo man gerne lügt und sich dabei ins Fäustchen lacht, wenn man Andere damit veräppelt, dann ist Vorarlberg eine Gegend, wo man auf die Idee kommt, eine Radar-Attrappe aufzustellen und das Leitmedium Vorarlberger Nachrichten ist sehr erbost, wenn diese Attrappe verschwindet. Keine Bange, ich habe sie nicht entwendet. Ich lebe noch nicht mal in Vorarlberg, denn nach Adorno wäre jemand, der falsch lebt in einer von Falschheit geprägten Welt, gar nicht mehr in der Lage, in einer richtigen Welt zu leben, denn dafür ist er zu beschädigt. Zieht man daraus den Umkehrschluss, dann lässt sich verstehen, weshalb ich froh bin, nicht in einer Welt leben zu müssen, wo das Verschwinden einer Radar-Attrappe bedauert wird.
Walter Göggelmann, Berlin