Wählen,

Leserbriefe / 26.05.2024 • 17:57 Uhr

Zeichen setzen

Diesmal ist Wählen sehr irritierend. Es wird wahrscheinlich das letzte Mal sein, dass wir „normal“ wählen können. In fünf Jahren werden die Rahmenbedingungen vermutlich schon derartig klimatisch verändert sein, dass niemand mehr an eine „normale“ Wahl denken wird. Ich bin sehr am Zögern. Zuerst schien vieles klarer, jetzt hat man sehr Persönliches, Privates, Charakterliches an die Oberfläche gezerrt: Vielleicht hätte man das auch bei den Vilimskys der FPÖ oder den Lopatkas der ÖVP machen sollen, mehr recherchieren über deren persönliche Verbindungen zu den Russinnen, AfDlern, steirischen Identitären? Brandstätter von den Neos hat mich sehr beeindruckt in seinem Streitgespräch mit Vilimsky. Aber nun, was tun? Augenscheinlich war der Zeitpunkt mancher Veröffentlichungen, kryptisch und katastrophal schlecht die Verteidigung der Grünen durch Kogler und Maurer, erst recht durch Voglauer. „Krisenmanagement“, ein Fremdwort. Irgendwann denkt man, die lernen es wohl nie? Zweimal Pressekonferenzen, zweimal danach sich entschuldigen müssen für falsche, irrwitzige Wortwahlen. Diese grüne Parteiführung hat die Situation noch deutlich verschlimmert. Dennoch wissen wir, wir wählen keine Heiligen, auch wenn das manchmal suggeriert wurde: Wir wählen die politische Grund­orientierung auf unserem Kontinent. Jetzt habe ich auch das Vergeben von Vorzugsstimmen entdeckt! Erstgereihte muss nicht Erstgereihte bleiben! Ich kann also doch eindeutig klimapolitisch wählen.

Andreas Postner, Rankweil