Renaturierung
Vor Jahrzehnten wurden in bestimmten Regionen, unterstützt mit Förderungen, vermehrt Geländeveränderungen von landwirtschaftlich genutzten Flächen vorgenommen. Es wurden Flächen ausplaniert und oftmals Bachläufe verrohrt. Dabei wurden viele Feuchtgebiete durch Drainagen, sowie auch Buschreihen eliminiert. Als Naturjuwele boten diese einer bestimmten Tier- und Pflanzenwelt den Lebensraum. Eine Dezimierung der Artenvielfallt bzw. ein Aussterben von einzelnen Arten war die Folge. Nun wird unter dem Slogan „Renaturierung“ versucht diese „Sündenfälle“ zumindest teilweise zu beheben. Was jedoch im hiesigen Ort, Parzelle Hub, unter diesem Titel ausgeführt wurde, kann als „Verlochung“ von öffentlichen Geldern, in diesem Falle rund 60.000 Euro, und zudem als das Verkümmern des Hausverstandes der Entscheidungsträger bezeichnet werden. Auf einer ausplanierten und verrohrten Wiesenfläche, auf der vor Jahrzehnten ein über 280 Meter langer Bachlauf mit verschiedenartigem Bewuchs vorlag, wurde in einem Teilstück von ca. 50 Metern das Erdreich ausgebaggert und ein ca. ein Meter breiter und 0,80 Meter tiefer, mit Wasserbausteinen befestigter Graben angefertigt. In diesem Steingerinne, inmitten einer intensiv bewirtschafteten Wiese, wird sich kaum eine entsprechende Tier- noch eine Pflanzenwelt ansiedeln können. Dieser Aufwand im Blickwinkel einer Renaturierung, sinnlos! Die Errichtung war zudem an die Bewilligung eines abseits stehenden Wohnbauprojektes gebunden. Dies grenzt an Behördenwillkür!
Walter Läßer, Langen b. Bregenz