Unangemessene Behandlung von Menschen mit Behinderung

Leserbriefe / 03.02.2025 • 21:30 Uhr

Ich stieg in Feldkirch in den Zug ein, mit Blindenstock und Blindenschleife. Die Zugbegleiterin fragte nach meinem Ausweis, den ich ihr per Smartphone vorwies. Doch sie reagierte in einem sehr harten Ton und sagte, sie wolle jetzt erst recht meinen Ausweis sehen, weil ich zwar eine Blindenschleife trage, aber lesen könne. Damit stellte sie meine Behinderung infrage. Als ich ihr meinen Behindertenausweis mit 100%-igem Behinderungsgrad zeigte, entschuldigte sie sich nicht. Stattdessen lachte sie leise, als ich sie darauf ansprach, ob sie meine Behinderung jetzt infrage stelle, und ging einfach weiter. Dieses Verhalten war nicht nur respektlos, sondern auch extrem unangemessen. Als Mensch mit Behinderung erwarte ich in öffentlichen Verkehrsmitteln respektvolle Behandlung und keine Demütigung. Der Vorfall zeigt, wie wenig Verständnis für die Situation von Menschen mit Behinderung oft vorhanden ist – und das bei den ÖBB.

Markus Mayer, Feldkirch