Die überförderte
Republik
Was in unserem Land seit November abgeht, ist meiner Meinung nach nicht nur ein Problem der Politiker, sondern auch der gesamten Bevölkerung. Warum? Mein Eindruck ist, dass keiner mehr Respekt hat vor dem anderen, jeder will nur seinen Kopf bzw. seine Interessen durchsetzen. Ökostrom ja sofort, Windräder gerne jederzeit, nur nicht vor meiner Haustüre. Elektromobilität unbedingt, nur keinen Tunnel durch einen Berg schlagen usw.
Du bekommst dieses Ministerium, aber auf keinen Fall das. Denn das ist meines. Beispiele noch und nöcher. Kompromisse werden als verlieren deklariert. Und dieser Spruch stammt nicht von mir, sondern vom Bundespräsidenten. Die Vernünftigen unter uns, dem Wahlvolk oder Stimmvieh, möchten nur eines: nämlich, dass man den Karren aus dem Dreck zieht und zu arbeiten beginnt. Also eine neue Regierung, die sich bewegt und für das Volk arbeitet und nicht gegen das Volk. Und für das Volk arbeiten heißt auch, nicht in seine eigenen Taschen arbeiten und das ganze Theater noch länger hinausziehen. Denn am Ende verliert hier nur die Demokratie, und damit wir alle. Denn eine Überförderung kennen wir alle in Österreich, schön langsam kommt die Überforderung der Wähler hinzu.
Christoph Schneider, Ludesch