Landwirtschaft im alpinen Raum: Es geht um die Zukunft!

Lokal_N / 16.10.2024 • 10:26 Uhr
Alpabtrieb 2024 in Au - Älpler kommen mit Vieh zurück ins Tal
Die Alpwirtschaft hat die Landwirtschaft in Vorarlberg über lange Zeit geprägt. Bei den Land Gesprächen Hittisau nehmen Fachleute zur Situation und zu den Perspektiven der Landwirtschaft im alpinen Raum Stellung. VOL/MM

Land Gespräche Hittisau: Experten wie ETH-Prof. Robert Finger und der ehemalige EU-Agrarkommissar Franz Fischler liefern Denkanstöße und Lösungsansätze: Veranstaltung am 19. Oktober – Eintritt ist frei

Hittisau Zum siebten Mal finden in Hittisau die „Land|Gespräche“ statt, die dieses Jahr unter dem Thema „AgriKultur – Die Zukunft der Landwirtschaft im alpinen Raum“ stehen. Dabei geht es um die Frage, wie sich die kleinstrukturierte Landwirtschaft in den Alpen weiterentwickeln kann und welche Herausforderungen und Chancen ihr in der Zukunft begegnen.

Raum für Diskussion

Das Thema sei den Organisatoren Hermann Hagspiel, Markus Faißt und Johann Steurer immer wieder ans Herz gelegt worden. Frust herrsche unter den Vollerwerbsbauern, das Gefühl mangelnder Wertschätzung, der Eindruck nicht verstanden, mit einer Fülle an Vorschriften und reichlich Bürokratie überfordert zu werden. Der Ansicht der Veranstalter nach wird oft viel über die Landwirtschaft und zu wenig mit den Menschen gesprochen, die in diesem Bereich arbeiten. Um diesem Anliegen gerecht zu werden, soll in diesem Jahr besonders viel Raum für offene Diskussionen gelassen werden. Ein Anliegen der Organisatoren ist es aber zu vermeiden, dass die Veranstaltung von emotional aufgeheizten Debatten überschattet wird. Die Tagung soll bewusst auf Lösungen und konkrete Handlungsansätze fokussieren.

Die Landgespräche sind eine private Initiative von Hermann Hagspiel, Johann Steurer und Markus Faißt (v.l.) - Landgespräche Hittisau
Die Landgespräche sind eine private Initiative von Hermann Hagspiel, Johann Steurer und Markus Faißt (v.l.) LGH

Wie in den Vorjahren wurden auswärtige Fachleute und Praktiker eingeladen, Anregungen zum Gespräch, zum Weiterdenken und konkretem Handeln zu liefern. Es sind dies Rainer Siegele, Bürgermeister a. D. und Mitautor des Statusberichts Landwirtschaft in Vorarlberg, Robert Finger, Professor für Agrarökonomie und -politik an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich, der ehemalige Agrarkommissar Franz Fischler mit einer Analyse der Erfolgsfaktoren klein- und mittelbäuerlicher Betriebe in den Alpen, Franz Tiefenbacher von der Initiative „Waldland“ in Niederösterreich, welche eine große Vielfalt von Erzeugnissen der über 200 bäuerlichen und kleingewerblichen Mitgliedsbetriebe vermarktet.

In Hittisau wird im Rahmen der Landgespräche über ein Thema mit hoher Relevanz diskutiert. - © ME
In Hittisau wird im Rahmen der Landgespräche über ein Thema mit hoher Relevanz diskutiert. ME

Der Fachtierarzt Erik Schmid wird das Konzept „Reinheitsgebot der Alpenmilch“ präsentieren, und die über ihre Region hinaus bekannten Käsespezialisten Josef Rupp, Yvon Bochet (Fromage Beaufort/Savoyen) sowie Anton Sutterlüty ihre Gedanken über die Zukunft der Milchwirtschaft in Berg- und Tallagen. Moderiert wird die Tagung von Professor Johann Steurer.

Freier Eintritt

Die Organisatoren haben bewusst keine aktiven Politiker oder lokalen Funktionäre als Redner eingeladen. Die Bühne gehört den Referenten mit ihren Ideen, Anregungen und guten Beispielen von außerhalb. Sie stellen sich der Diskussion mit dem Publikum. Beginn ist am 19. Oktober, 13.30 Uhr, im Ritter-von-Bergmann-Saal in Hittisau. Das Echo auf die Ankündigung der Tagung war ungewöhnlich groß, Restplätze sind noch zu vergeben. Der Eintritt ist frei, doch eine Anmeldung notwendig unter 05513/62 09 215 oder tourismus@hittisau.at VN/ME