Arbeitsmarkt bleibt angespannt

10.571 Vorarlberger arbeitslos. Bei den über 50-Jährigen stieg die Zahl um 20 Prozent!
SCHWARZACH. Die Daten vom Arbeitsmarkt lassen derzeit keine Freude aufkommen. 10.571 Personen sind in Vorarlberg als arbeitslos beim Arbeitsmarkt-Service (AMS) vorgemerkt, was einem Anstieg von 7,1 Prozent zum Vorjahr entspricht. „Schon im Vormonat stieg die Arbeitslosigkeit um über sechs Prozent. Deshalb kommt die Entwicklung nicht ganz überraschend“, sagt Bernhard Bereuter, stellvertretender Geschäftsführer des AMS, gegenüber den Vorarlberger Nachrichten.
Begründen lässt sich die angespannte Situation am Arbeitsmarkt laut Bereuter mit dem Wirtschaftswachstum. „Wir bräuchten ein Wirtschaftswachstum von etwa zwei Prozent, damit es positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt hätte“, so Bereuter. Hinzu käme, dass der November traditionell der schwierigste Monat wäre, „weil die Wintersaison noch nicht angefangen hat, viele aber schon eine Zusage hätten“. Obwohl mit 1397 offenen Stellen gleich 26,4 Prozent weniger zur Verfügung stehen, haben bereits 2735 Personen wieder eine Einstellzusage in der Tasche.
Besorgniserregend ist die Situation bei den über 50-Jährigen. 2640 Personen sind hier auf Arbeitssuche. Und das, obwohl das Förderprogramm des AMS „Come back Plus“ laut Bereuter sehr gut von Unternehmen angenommen werde. Rund 400 Arbeitsverhältnisse würden derzeit über dieses Angebot gefördert – der Bezug dieser Förderung ist bis Jahresende möglich. Groß ist die Gefahr bei älteren Personen auch, in die Langzeitarbeitslosigkeit abzurutschen.
Hingegen wesentlich erfreulicher gestaltet sich die Suche nach Arbeit bei den Jugendlichen. Im Alter zwischen 15 und 19 Jahren mussten 326 Vorarlberger und damit um 10,7 Prozent weniger als noch vor einem Jahr den Gang zum Arbeitsamt antreten. Das wiederum, meint Bereuter, hängt vor allem mit der demographischen Lage zusammen – es gibt schlichtweg weniger Jugendliche.
Bei den jungen wie bei den älteren als arbeitslos vorgemerkten Personen gibt es einen gemeinsamen Aspekt: Das Hauptproblem ist die Niedrigqualifikation. „46 Prozent aller Arbeitssuchenden haben lediglich einen Pflichtschulabschluss, deshalb setzen wir den Hebel hier an“, sagt Bereuter und verweist beispielsweise auf das Förderprojekt „Chance“, welches auf eine duale Ausbildung in einem Betrieb abzielt.
Auch wenn der schlimmste Monat überstanden ist, glaubt man beim AMS nicht an eine baldige Entspannung am Arbeitsmarkt.