Anflug auf die Zwei-Prozent-Marke

Markt / 16.12.2013 • 20:14 Uhr

Ökonomen der Bank Austria erhöhen BIP-Prognose für 2014.

Wien. In Österreich sollte das Wirtschaftswachstum 2014 und 2015 wieder die 2-Prozent-Marke erreichen. Getragen von Exporten, günstigen Zinsen und Einkommenszuwächsen sollte sich auch der Investitionsstau lockern und der Konsum anziehen. „Die Erholung wird unterschätzt, sie wird zügiger vorangehen, als viele glauben“, so Bank- Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer. Der Bank-Aus­tria-Konjunkturindikator hat im Dezember den höchsten Stand seit über zwei Jahren erreicht. Die Stimmungsindikatoren weisen in allen Industrieländern nach oben, sogar in Italien oder Osteuropa, betont Bruckbauer. Auch für Deutschland und die gesamte Eurozone werden für 2014 mit 2,5 Prozent bzw. 1,5 Prozent deutlich über dem Konsensus liegende Wachstumsraten erwartet.

Auch Krisenländer wachsen

Nach -1,8 Prozent in diesem Jahr sollte auch Italiens Wirtschaft wieder wachsen, 0,7 Prozent 2014 bzw. 1,8 Prozent 2015. Für Osteuropa werden 2,1 bzw. 2,3 Prozent erwartet, für die USA 2,4 bzw. 2,5 Prozent und für China 7,3 bzw. 7,0 Prozent. Die Eurokrise sei überwunden, die Erholung bisher zurückgehalten worden, so Bruckbauer. Gewinne und Investitionen würden endlich wieder deutlich nach oben gehen. Ein Grund für den sich abzeichnenden unerwartet starken Aufschwung sieht Bruckbauer auch in der relativ weit fortgeschrittenen Konsolidierung der Euroländer, die nun nicht mehr so viel sparen müssten. Die Stimmungsverbesserungen seien auf die heimische Realwirtschaft übergeschwappt, Exportaufträge und Industrieproduktion würden seit Juli steigen, sagt Bank-Austria-Ökonom Walter Pudschedl. Seit Jahresmitte gebe es erste Signale für eine Trendumkehr bei Investitionen und Konsum. Der Arbeitsmarkt werde aber weiter belastet bleiben, die Inflation sollte sich rückläufig entwickeln. Druck auf die Preisentwicklung werde von den geplanten Abgabenerhöhungen der neuen Regierung – Tabaksteuer, Schaumweinsteuer, NoVA usw. – ausgehen.