Reife Leistung
So einfach war das nun zu Ende gehende Jahr nicht. Nicht für die Menschen, nicht für die Wirtschaft und schon gar nicht für die Politik. Diese hat zum Jahresende 2013 nochmals gezeigt, dass im kommenden Jahr noch sehr viel Luft nach oben ist. Und sie hat demonstriert, dass Österreich zumindest über einige Monate hinweg im politischen Schwebezustand ganz gut funktioniert. Aber, liebe „Volksvertreter“: Jetzt steht Arbeit an, jetzt müssen Entscheidungen getroffen werden, die langfristig wirken, jetzt muss Vertrauen aufgebaut werden in diesen Staat und vor allem in die Politik.
Leicht hatte es auch unsere Wirtschaft nicht im Jahr 2013. Die Konjunktur dümpelte dahin – ein echter Aufschwung auf europäischer Ebene, wie ihn ein exportorientierter Standort wie Vorarlberg benötigt, fand nicht statt. Dennoch haben die Vorarlberger Firmen unverdrossen an der Zukunft gearbeitet. Investiert wurde in Forschung und Entwicklung (das Ländle hat die dritthöchste F&E-Quote österreichweit), es wurde gebaut und der Maschinenpark auf kommende Konjunkturhochs vorbereitet. Nicht nachgelassen haben die Unternehmen bei ihren Ausbildungsanstrengungen. Arbeitsplätze wurden ebenfalls geschaffen. Es stimmt, die Arbeitslosenzahlen sind nach oben geklettert, das gilt aber auch für die Zahl der Arbeitsplätze. Derzeit sind in Vorarlberg 149.367 Menschen unselbstständig beschäftigt. 1608 mehr als vor einem Jahr. Das ist doch eine Leistung, die sich sehen lassen kann, die nicht nur den Firmen, sondern dem Lebensraum Vorarlberg insgesamt nützt.
Die Wirtschaft war tüchtig, die Unternehmer haben das getan, was sie auszeichnet: Nach vorne geschaut, Strategien für die Zukunft entwickelt, Arbeitsplätze geschaffen. Aber – das sei auch gesagt und das wissen die meisten Unternehmer: Ohne tüchtige, engagierte Mitarbeiter geht nichts, gibt es keine Zukunftsstrategien, keine Entwicklungen, keine Produkte, die auf dem Markt weltweit konkurrieren können. Es braucht Mitarbeiter, die bereit sind, sich weiterzuqualifizieren, die ihre Arbeit perfekt machen und die bereit sind, Höchstleistungen zu bringen. Ich will nicht in den Ruf der Schönfärberei geraten, aber die genannten Eigenschaften treffen auf den größten Teil der rund 150.000 Arbeitnehmer in Vorarlberg zu.
Also – trotz aller Hindernisse, trotz Wirtschaftslage und Konflikten zwischen Arbeitnehmern und -gebern, trotz politischer Rahmenbedingungen, die nicht zufriedenstellend sind, und trotz bürokratischer Hürden: Die Vorarlberger haben 2013 ganze Arbeit geleistet. Und im kommenden Jahr wird das sicher nicht anders werden. Da dürfen wir uns sicher sein.
andreas.scalet@vorarlbergernachrichten.at, 05572/501-862
Kommentar