Mobilität statt Sicherheit

Markt / 20.12.2013 • 10:45 Uhr
Selbstbestimmtheit wird zum zentralen Thema in der Arbeitswelt.  Foto: MEV
Selbstbestimmtheit wird zum zentralen Thema in der Arbeitswelt. Foto: MEV

Die ab 1990 Geborenen stellen hohe Anforderungen an die zukünftige Arbeitswelt.

PERSPEKTIVEN. (VN-dh). Mehr als die Hälfte aller 12- bis 24-Jährigen sind überzeugt, dass sie ihren Berufswunsch in einem Zeitraum von 15 Jahren verwirklichen können. Sechs von zehn Befragten sind der Meinung, dass sie nicht arbeitslos sein und auch Spaß bei der Arbeit haben werden. Zu diesem Ergebnis kommt die GfK-Jugendstudie 2013, für die 1200 Österreicher befragt wurden.

Doch was erwartet sich die junge Generation von der zukünftigen Arbeitswelt überhaupt? Fakt ist, dass die Individualisierung als Lebensstil auch vor der Berufswelt nicht haltmacht. Finanzielle Sicherheit spielt nicht mehr die führende Rolle, dafür nimmt die berufliche Mobilität eine höhere Bedeutung ein. Nur jeder vierte Junge glaubt, dass er lange bei einem Unternehmen bleiben wird. Eine gute Aus- sowie eine kontinuierliche Weiterbildung werden als Schlüssel für eine erfolgreiche Karriere gesehen, wobei der Trend in Richtung kürzerer Intensivkurse geht.

Nicht quantitativ angehäuftes Wissen ist gefragt, sondern die Fähigkeit, sich das fehlende Know-how für die jeweilige Situation beschaffen zu können. Davon sind zumindest die Zukunftsforscher überzeugt. Weiterbildung bzw. Wissensgewinn wird sich viel stärker an den eigenen Interessen und Fähigkeiten orientieren und selbstmotivierter sein.

„Slash/Slash“-Generation

Diese Selbstbestimmtheit, die sich in flexiblen Arbeitsformen und einer ausgewogenen Work-Life-Balance widerspiegelt, ist typisch für die Newcomer. Wenn es jemandem wo nicht gefällt, wird schnell eine andere Aufgabe gesucht. Von der Werbeagentur Saatchi & Saatchi als Slash/Slash-Generation bezeichnet, definiert sich diese Gruppe von Menschen nicht über eine einzige Beschäftigung, sondern über die Vielfalt ihrer Erfahrungen, Leidenschaften und Netzwerke. Statt zu fragen, ob eine Festanstellung bis zur Pension möglicherweise der bessere Weg sein könnte, wird ausprobiert und Unentschlossenheit als Experimentierfreude gesehen. Statt einen geraden und stetig nach oben verlaufenden Karriereweg anzustreben, werden so viele Erfahrungen wie möglich gesammelt.

Eine Eigenschaft, die in einem sich wandelnden Arbeitsmarkt zur zentralen Anforderung wird. Der Grund: In einer Wissensgesellschaft wird Problemlösungskompetenz zu einer wichtigen Ressource. Die jüngsten Ergebnisse der „Career Monitor“-Umfrage unterstreichen dies, wünschen sich doch Personalchefs von ihren Mitarbeitern am meisten unternehmerisches Denken sowie Lösungs- und Zielorientiertheit.