Es geht wieder aufwärts

Markt / 31.01.2014 • 22:17 Uhr
Die Industrie spricht von einem Aufwärtstrend mit vielen Fragezeichen. Foto: VN/Paulitsch
Die Industrie spricht von einem Aufwärtstrend mit vielen Fragezeichen. Foto: VN/Paulitsch

Vorarlbergs Industrie zeigt Aufwärtstrend, Preissituation bleibt aber angespannt.

Dornbirn. Die Situation für die heimischen Industriebetriebe präsentiert sich zurzeit stabil, auch der Ausblick für die kommenden Monate ist positiv. Die Zeichen stehen also gut. Der Export bleibt auf gutem Niveau, zusätzliche Mitarbeiter sollen eingestellt werden, die Auslastung der Produktionskapazitäten wird optimistisch eingeschätzt. Wäre da nicht die preisliche Situation. „Die Verkaufspreise sind nicht so, wie wir sie gerne hätten“, so Spartenobmann Christoph Hinteregger zu den Ergebnissen der Konjunkturumfrage im vierten Quartal 2013.

Unterschiedlich zeigt sich die Situation in den einzelnen Branchen der Vorarlberger Industrie. In der Maschinen- und Metallindustrie will die Hälfte der Betriebe mehr Mitarbeiter einstellen, „aber viele fürchten weiter sinkende Verkaufspreise“, berichtet Industrie-Spartengeschäftsführer Michael Amann. Die Preissituation zeigt sich in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie entspannter, jedoch wird eine Verschlechterung bei der Ertragssituation erwartet. Für die Textilindustrie berichtet IV-Geschäftsführer Mathias Burtscher von einer recht durschnittlichen Geschäftslage. Nicht zufriedenstellend ist nach wie vor die Ertragslage, von der sich die Betriebe auch in den nächsten sechs Monaten keine Verbesserung erwarten. Stabil sehen die Geschäftslage indes die Betriebe in der Elektro-, Papier-, Chemie-, Bau-, Holz- und Fahrzeugindustrie.

Fehlender Mut

An die Regierung hat Spartenobmann Hinteregger eine ganz klare Botschaft. Er fordert vor allem mehr Effizienz von der öffentlichen Hand. Einsparpotenziale gebe es schließlich genügend. In Sachen Bildung plädiert er für ein flächendeckendes Angebot bei der Ganztagesbetreuung und einen verschränkten Unterricht in den Schulen.  Für die Arbeitnehmer soll endlich netto mehr vom Brutto auf dem Lohnzettel bleiben. Denn nicht die Betriebe würden zu geringe Löhne zahlen, sondern der Staat zu hohe Steuern einfordern. Genauso seien die Gebühren und Abgaben viel zu hoch. Allerdings wisse er auch, dass „haushalten“ ein unangenehmes Thema für die Politik sei.

Dass die Bundesregierung derzeit nicht gerade wirtschaftsfreundlich agiert (Stichwort: Bankenabgabe, GmbH light), führen die Verantwortlichen auf fehlenden Mut zurück. „Sie wissen, was wir wollen, trauen sich aber nicht“, so Mathias Burtscher. Auch Christoph Hinteregger bemängelt die Mutlosigkeit. Es gehe vielen Politikern oft nur darum, sich so lange wie möglich an der Macht zu halten. „Den Mut vermissen wir“, sagt Hinteregger. Schließlich müssten die Industriebetriebe diesen tagtäglich aufbringen. 

Der Druck auf die Verkaufspreise bleibt weiterhin sehr groß.

Christoph Hinteregger
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