Wohlfühlen im Familienbetrieb

Ponudic: Es gibt eine niedergeschriebene Philosophie und ein Leitbild, an das sich jeder Lehrling und Mitarbeiter zu richten hat. Herausheben möchte ich den respektvollen Umgang mit seinem Gegenüber, egal welcher Nationalität dieser angehört.

Sie haben das erste Mal am Bewerb teilgenommen und sind nun „Ausgezeichneter Lehrbetrieb“. . .

Ponudic: Ja, es war ein großer Wunsch von mir, diesen anerkannten Ausbildungsstandard zu erreichen.

Wie wird ausgebildet, wo liegen die Schwerpunkte?

Ponudic: Im dualen Ausbildungssystem haben wir die Schul- und die Fachausbildung. Schwerpunkt liegt in der Fachausbildung mit Jobrotation innerhalb der Firma. Zudem kooperieren wir mit anderen Firmen und machen einen Lehrlingsaustausch von mindestens einem Monat, um die Bereiche, die im Berufsbild zu lernen sind, abzudecken, die wir den Lehrlingen nicht zeigen können.

Gibt es eine besondere Ausbildungsstrategie?

Ponudic: Als mittleres Unternehmen ist es sehr schwierig, sich von den Großen abzuheben. Gott sei Dank gibt es viele Jugendliche, die auf ein familiäres Umfeld, wie wir es bieten, noch Wert legen.

Was gefällt den Lehrlingen besonders?

Ponudic: Die Rotationsmöglichkeiten innerhalb des Betriebes und die Austauschprogramme in Partnerfirmen.

Und was ist den Jugendlichen wichtig?

Ponudic: Die Lehrlinge schätzen unsere flache Hierarchie im Familienunternehmen sehr. Jeder kann mit dem Chef reden und fühlt sich automatisch wohl, da es sich um eine hochmoderne Betriebsstätte mit einem super Wohlfühlfaktor handelt.

Was bietet das Unternehmen den Lehrlingen?

Ponudic: Wir haben eine Reihe von sozialen Benefits wie jährliche Lehrlingstage außer Haus mit Übernachtung und einer externen Fachbetreuerin, die auf soziale Aspekte eingeht. Neben Nachhilfe und Prämien für schulische oder betriebliche Leistungen und Erfolge bei Lehrlingswettbewerben bieten wir Mitarbeitern vergünstigtes Essen an.

Worauf legen Vorgesetzte besonderen Wert?

Ponudic: Auf eine positive Einstellung zur Lehre, schulische und fachliche Leistung, Lernbereitschaft, Pünktlichkeit, Verlässlichkeit, Flexibilität, Ehrlichkeit und einen gesunden Hausverstand.

Wo liegen die Herausforderungen Ihres Berufs?

Ponudic: Die fachliche Lehrlingsausbildung ist definiert und festgehalten. Die soziale Seite wird immer schwieriger, man braucht als Ausbilder auch eine hohe soziale Kompetenz, muss manchmal fast seelsorgerische Fähigkeiten haben, dabei aber den Glauben an die Jugendlichen nie verlieren. Wichtig sind Offenheit für die Anliegen der Lehrlinge, strukturiertes Handeln und positives Denken.

Welches sind die „Sonnenseiten“?

Ponudic: Zu sehen, wie aus schüchternen Jugendlichen tolle erwachsene Facharbeiter und Mitarbeiter werden.

Was tut das Unternehmen um talentierte Lehrlinge zu halten und so gute Mitarbeiter zu haben?

Ponudic: Es wird während der Lehrzeit sehr genau beobachtet, wo die Stärken und Interessen des Lehrlings liegen. Damit können wir ihn so einsetzen, dass für ihn das weitere Arbeiten auch spannend bleibt. Unterstützung geben wir bei Weiterbildung, oder wenn der Wunsch nach einer zweiten Lehre besteht. Das kommt sehr gut an, zwei Lehrlinge haben diese Chance bereits wahrgenommen.