Vorarlberger Wirtschaft wird energieeffizienter

Trotz einer Produktionssteigerung konnte der Energieverbrauch gedrosselt werden.
Schwarzach. Will Vorarlberg bis 2050 tatsächlich energieautonom sein, wie das ein einstimmiger Landtagsbeschluss vorsieht, so hängt das unweigerlich damit zusammen, wie gewissenhaft und seriös die Vorarlberger Wirtschaft mit dem Thema Energie umgeht, da auf den produzierenden Bereich mit 25,8 Prozent ein gutes Viertel des gesamten Energieverbrauch Vorarlbergs entfallen, weit mehr als das Zünglein an der Waage.
Die jüngsten Zahlen aus dem Energiebericht 2013, zugrunde liegt der Energieverbrauch von 2012, stellen dem Vorarlberger Produktionssektor ein gutes Zeugnis aus. Der Bericht verzeichnet eine weitere Steigerung der Energieeffizienz des heimischen Produktionssektors. Der Produktionsindex zeigt für Vorarlberg zudem eine Steigerung von 4,25 Prozent (österreichweit 1,71 Prozent) für das Jahr 2012 gegenüber dem Jahr 2011.
Kaum Steigerung bei Verbrauch
Der Wert für die abgesetzte Produktion der heimischen Wirtschaft (Industrie und Gewerbe inklusive Bau) stieg von 9,67 Milliarden Euro im Jahr 2011 auf über 10 Milliarden Euro im Jahr 2012. Dies bedeutet eine Steigerung von 3,7 Prozent. Im gleichen Zeitraum stieg der energetische Endverbrauch im Produktionssektor um 107 TJ (Terajoule) oder 1,2 Prozent auf 8998 TJ.
10-prozentige Steigerung
Oder anders ausgedrückt: Während in Vorarlberg 2010 pro Million abgesetzter Produktion noch exakt 1 TJ an Energie verbraucht wurde, brauchte der Produktionssektor 2012 für die gleiche Menge nur mehr 0,897 TJ und kann den positiven Trend somit nach 2011 weiter fortsetzen. „Dies entspricht einer Steigerung der Effizienz von über zehn Prozent“, sagt Steurer, der aber gleichzeitig auch betont, dass überdurchschnittliche Steigerungen wie diese nicht fortlaufend zu wiederholen seien, man sich jedoch auf dem richtigen Weg befinde.
Energie als Wettbewerbsfaktor
Der Einsatz von Energie ist bereits seit geraumer Zeit zu einem strategischen Wettbewerbsfaktor geworden, das haben die Vorarlberger Betriebe den jüngsten Zahlen nach längst erkannt.
Grund für die gesteigerte Energieeffizienz ist nicht eine verpflichtende Verordnung, wie sie im Ursprungsentwurf des Energieeffizienzgesetzes vorgesehen gewesen wäre, sondern eine Reihe von freiwillig gesetzten Maßnahmen, die offensichtlich greifen und letztendlich auch ausschlaggebend sind für die Steigerung der Energieeffizienz. Das in Vorarlberg zur Verfügung stehende Angebot reicht dabei von Lehrgängen über Förderungen bis hin zu einem freiwilligen Energieeffizienz-Netzwerk, dem sich große Unternehmen wie der Meisterbäcker Ölz, Getzner Textil sowie Haberkorn oder die Offsetdruckerei angeschlossen haben.
„Allerdings“, gibt Steurer auch zu bedenken „wird das wirtschaftlich zu realisierende Potenzial dabei immer geringer.“
In Vorarlberg wurde wieder höchst effizient produziert.
Helmut Steurer
Kennzahlen
» Bruttoregionalprodukt 2012: 14,48 Mrd. Euro (plus 3,7% gegenüber 2011)
» Energetischer Endverbrauch im Produktionssektor: 8998 TJ (plus 107 TJ (Terajoule) oder 1,2 %
Auf den produzierenden Bereich entfielen 2012 25,8 % des gesamten Energieverbrauchs Vorarlbergs