Industrie: Fachhochschulen in Gefahr

Markt / 16.03.2014 • 22:26 Uhr

Industriellenvereinigung schlägt Alarm: Fachhochschulen dürfen nicht ausgehungert werden.

Schwarzach. (VN-sca) „Es ist das falsches Signal, wenn die Regierung den Fachhochschulen nicht die gleiche Bedeutung gibt wie den Universitäten“, stellt der Geschäftsführer der Vorarlberger Industriellenvereinigung, Mathias Burtscher, im Vorfeld des heute stattfindenden Besuches von Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner fest und fordert namens der Industrie: „Sowohl der dringende Ausbau der FH-Studienplätze als auch die vereinbarte Abgeltung der Teuerung bei den Fördersätzen müssen eingehalten werden.“ In Vorarlberg seien die Unternehmen angewiesen auf die Fachhochschule, die Burtscher als „unsere „Ländle-Uni“ bezeichnet. Für Wirtschaft und Industrie sei sie nicht mehr wegzudenken, und viele Absolventen seien mitverantwortlich für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und damit des Standortes Vorarlberg.

Wachstumsbremse

Der eklatante Mangel an qualifiziertem Personal in den Zukunftsbereichen Technik, Produktion, Forschung und Entwicklung sei längst zur Wachstumsbremse geworden, schlägt Burtscher Alarm. „Um diesem entgegenzuwirken, muss uns die Verbesserung der Qualität in Forschung, Lehre und studentischer Betreuung einfach das Geld wert sein“, so der Interessenvertreter in Richtung Minister, der heute neben Gesprächen mit der Regierung bei einem Mittagessen im Lochauer Restaurant Mangold auch hören wird, was wichtige Unternehmer des Landes von der Bundesregierung erwarten.

Entwicklungsschritt

Burtscher spricht in diesem Zusammenhang die aktuelle Situation der Fachhochschule Vorarlberg an, die auch auf Landesebene politisch suboptimal gehandhabt wurde und wird (siehe Seite /A5). „Personelle Wechsel in den Führungspositionen der Fachhochschule haben in den letzten Monaten die Weiterentwicklung der FHV erschwert, doch jetzt ist eine positive Dynamik deutlich erkennbar.“ Aber ein weiterer, dringend notwendiger Entwicklungsschritt werde nicht gelingen, wenn der Bund seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommt.

Eine Verschiebung von Verpflichtungen des Bundes auf die Schultern der Länder und Trägereinrichtungen sei für die Vorarlberger Industrie überhaupt nicht verständlich, so Burtscher im VN-Gespräch. Es sei aus Vorarlberger Sicht nicht einleuchtend, warum budgetäre Mittel für eine weitere medizinische Fakultät in Linz verwendet werden sollen.

Eklatanter Mangel an Fachpersonal schadet Standort.

GF Mathias Burtscher, IV