Inflation so niedrig wie Ende 2009

Seit Monaten steigen die Preise im Euro-Währungsraum nur moderat.
Luxemburg. Die Inflation in den 18 Euro-Ländern ist im März überraschend auf den niedrigsten Stand seit mehr als vier Jahren gesunken. Die jährliche Teuerungsrate betrug 0,5 Prozent, teilte die Statistikbehörde Eurostat in einer ersten Schätzung mit. So gering war der Preisauftrieb zuletzt im November 2009 gewesen. Im Vormonat Februar hatte die Rate noch 0,7 Prozent betragen. Grund für den Rückgang im März waren die Energiepreise, die erneut spürbar nachgaben. Sie sanken im Jahresvergleich um 2,1 Prozent. Zudem schwächte sich der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak weiter ab. Auch industrielle Güter und Dienstleistungen verteuerten sich weniger stark als im Vormonat.
Mit den neuen Zahlen entfernt sich die Inflationsrate weiter vom Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) von knapp 2,0 Prozent, bei der die Währungshüter die Preisstabilität gewahrt sehen. Damit steigt der Druck auf die EZB, die Zinsen niedrig zu halten oder noch zu senken. „Wir gehen davon aus, dass der Monat März den Tiefpunkt der Inflation markiert“, schreibt Volkswirt Marco
Valli von der Bank Unicredit. Wegen der temporären Faktoren sei „eine politische Antwort der EZB am Donnerstag sehr unwahrscheinlich“. Die Commerzbank verweist darauf, dass allein wegen der Energiepreise die Inflationsrate im April wieder anziehen dürfte. Zudem laufe der Effekt des milden Winterwetters aus.