Verspätete Geburtsstunde für Vorarlbergs Filmer

Markt / 25.04.2014 • 22:13 Uhr
Teddy Maier (Filmwerk), Landesrat Harald Sonderegger, Winfried Nußbaummüller (Kulturabteilung), Manfred Rein (WKV).  
Teddy Maier (Filmwerk), Landesrat Harald Sonderegger, Winfried Nußbaummüller (Kulturabteilung), Manfred Rein (WKV).  

250.000-Euro-Fördertopf vom Land für Filme mit Vorarlberg-Bezug.

Dornbirn. (VN-reh) Wenn der „Bergdoktor“ in Tirols Bergen spielt, schauen Millionen Menschen zu und werden ganz nebenbei mit schönen Fernsehbildern beglückt. Im vergangenen Jahr waren es 540 Millionen Zuseher, die so mit Tirol in Berührung kamen. 900.000 Euro stellt das Land für die Filmförderung jedes Jahr bereit.

Nun gibt es auch in Vorarlberg einen eigenen Filmfördertopf. Angeregt von den 52 Mitgliedern des Filmwerk Vorarlberg, der Gemeinschaft von Film- und Musikschaffenden aus dem ganzen Land, wurde gemeinsam mit Vertretern aus Wirtschaft, Tourismus und Kultur eine neue Förderung entwickelt. Damit sollen speziell Filme gefördert werden, die Vorarlberg als Kultur-, Wirtschafts- oder Tourismusstandort thematisieren.

Zur Verfügung stellt das Land dafür insgesamt 250.000 Euro. Gefördert werden maximal 20 Prozent der Produktionskosten, höchstens aber 150.000 Euro. Mindestens die Hälfte des Förderbeitrages muss in die regionale Filmwirtschaft fließen. Die Produktionskosten selbst müssen mindestens 30.000 Euro betragen. Denn eines sei klar, betont Filmwerk-Obmann Teddy Maier: „Filme werden dort gedreht, wo es Geld gibt.“ Und dadurch werde Vorarlberg als Location für nationale und internationale Filme erst interessant. Es sei auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn man nichts dagegen gehabt hätte, wäre die Förderung höher ausgefallen.

„Kind wird wachsen“

Für Wirtschaftskammer-Präsident Manfred Rein ist der Fördertopf eine „verspätete Geburtsstunde“. Und das Kind wird wachsen, ist er sich sicher. Durch dieses Geld sei nun vieles möglich, was davor nicht möglich gewesen wäre. Auch Kultur-Landesrat Harald Sonderegger spricht von einem ersten Schritt. In die Budgetverhandlungen 2015 werde man mit dem entsprechenden Ansatz hineingehen, verspricht er.

Über die Förderanträge entscheidet übrigens die Kunstkommission Film. Dabei wird die kulturelle Relevanz des Projekts sowie dessen Qualität diskutiert. Auf dieser Basis wird dann mit Vertretern der Wirtschaftsabteilung des Landes und von Vorarlberg Tourismus eine zusätzliche Bewertung nach touristischen und wirtschaftlichen Kriterien vorgenommen. Bestehen bleibt neben der Filmförderung indes die Förderung für Kleinkinos (80.000 Euro) und die Filmförderung von Klein- und Kunstprojekten (120.500 Euro).