Scharfe Konkurrenz über dem Rhein

Schwarzach. Konkurrenz belebt das Geschäft – das gilt auch für Wirtschaftsstandorte. Und Vorarlberg ist wohl auch deshalb an der Spitze der europäischen Top-Standorte, weil der direkte Nachbar­standort Ostschweiz Heimat vieler starker Unternehmen ist. In puncto Attraktivität für qualifizierte Arbeitskräfte genauso wie für Firmen punktet die Region im Europavergleich mit Top-Werten. Damit haben die Eidgenossen eindeutig den ersten Platz
im Attractivness-Ranking in der Benchmark-Studie des Volkswirtschaftsinstitutes der Johann-Kepler-Universität Linz.

„Die Attractiveness erfasst insbesondere die Fähigkeit einer Region, Unternehmungen und Humankapital anzulocken und bestehende Ressourcen zu halten“, so Studienautor Friedrich Schneider. Unternehmensbefragungen haben gezeigt, dass für die Standortwahl der Unternehmen Steuerbelastung,
Erreichbarkeit, Lebensqualität, Innovationskraft und die Regulierung der Märkte besonders wichtig sind. Die Attraktivität einer Region wird mithilfe des „BAK Basel Attractiveness Index“ abgebildet, welcher das regionale Abschneiden in den oben genannten
Bereichen (außer der Lebensqualität, für die es keine Messmethode gibt) in der Gegenwart misst. „Vorarlberg schneidet bei diesem Vergleich noch recht gut ab“, relativiert Schneider den fünften Platz unseres Bundeslandes. Immerhin liegt der Standort mit einem Wert von 104,8 über dem west-europäischen Durchschnitt (100). Und Vorarlberg hat auch hier gegenüber Oberösterreich die Nase vorn, das bei Attractivness-Index nur Rang 8 von den 12 Regionen erreicht. Der Wert der Ostschweiz: 113,0; Rang 2 für Kopenhagen (109,9);

Viele Patente

Bei der effektiven Steuerlast für Hochqualifizierte erreichen Vorarlberg wie Oberösterreich jeweils Rang 4. Bei der effektiven Steuerlast der Unternehmen erreichen beide österreichischen Standorte Rang 6. Auf Rang 1 liegt einmal mehr die Ostschweiz.

Bei der Regulierung auf dem Produktmarkt erreichen die Österreicher nur Rang 10, und bei der Regulierung auf dem Arbeitsmarkt jeweils nur Rang 9. „Daran muss gearbeitet werden“, so Schneider.

Bei der Arbeitsmarktregulierung erreicht einmal mehr unser Nachbar Ostschweiz die beste Performance. Bei der Erreichbarkeit liegt Vorarlberg bei der globalen Erreichbarkeit auf Rang 9 und bei der kontinentalen Erreichbarkeit auf Rang 7. Spitze ist der Standort Vorarlberg bei der Patentdichte: Mit 0,62 erreicht der Standort Rang 2, das Land Oberösterreich mit 0,3 den siebten Rang.