Kinderbetreuung Realität anpassen
30.000 neue Kinderbetreuungsplätze. Für Evelyn Dorn ist das nur ein erster Schritt.
Feldkirch. (VN) 305 Millionen Euro werden vom Bund, weitere 135 Millionen von den Bundesländern für den Ausbau der Kinderkrippen- und Kindergartenplätze zur Verfügung gestellt. 30.000 zusätzliche Plätze für Unter- 3-Jährige können so in Österreich geschaffen werden.Darauf haben sich Bund und Länder geeinigt. Die sind besonders in Vorarlberg nötig. Während die Betreuung gut funktioniert und 90 Prozent der 3-Jährigen und je 100 Prozent der 4- und 5-Jährigen einen Platz in Kinderbetreuungseinrichtungen finden, zeigt die Betreuungsquoten der jüngeren Kinder ein anderes Bild. Von allen 2- bis 3-Jährigen sind es nicht einmal die Hälfte, bei den 1- bis 2-Jährigen knapp 18 Prozent, bei den Unter-1-Jährigen nur 0,3 Prozent. Eine geringe Quote, gilt es doch, das Barcelona-Ziel (Betreuungsplätze für 33 Prozent der Unter-3-Jährigen) der EU bis 2015 zu erreichen.
Evelyn Dorn, Vorsitzende von „Frau in der Wirtschaft“ in Vorarlberg, freut sich, dass durch die Vereinbarung Bewegung in die Angelegenheit kommt, ortet aber weiteren Verbesserungsbedarf bei den Öffnungszeiten. Nach der nun vereinbarten Regelung werden grundsätzlich mindestens 45 Wochen pro Jahr an Öffnungszeit notwendig sein, um eine Förderung zu erhalten. Das ruft bei Dorn Bedauern hervor: „Dass Eltern mit einem Jahresurlaub von fünf Wochen sieben Wochen Schließzeiten bewältigen müssen, führt zu Betreuungsengpässen“, warnt sie und betont: „Der Ministerratsbeschluss ist ein eindeutiges Signal und ein wichtiger Schritt in Richtung der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wir stehen aber weiterhin zu unserer Forderung nach 49 Wochen Öffnungszeiten pro Jahr. Hier müssen die einzelnen Standpunkte den Anforderungen einer modernen Arbeitsrealität noch mehr angepasst werden.“
Wir stehen weiterhin zu unserer Forderung nach 49 statt 45 Wochen Öffnungszeiten im Jahr.
Evelyn Dorn