Wiener Börse hat Aufholpotenzial
Erste Bank sieht ATX bis Jahresende bei 2700 Punkten.
Wien. Obwohl die Wiener Börse derzeit mit einem Minus von 1,6 Prozent seit Jahresbeginn hinterherhinkt, besitze sie entsprechend Aufholpotenzial. Mit 2500 Punkten sei der Bewertungsbereich derzeit zwar realistisch. „Auf Basis des niedrigen Zinsniveaus sollte man aber sogar noch einen Tick höher liegen“, so Günther Artner von der Erste Bank.
Das Gewinnwachstum der Unternehmen soll heuer 36,9 Prozent und 2015 42,6 Prozent betragen. Auch die Rendite aus Dividenden dürfte von heuer drei Prozent auf 3,6 Prozent steigen. Ein weiteres positives Zeichen sei der Anstieg ausländischer Investoren an der Wiener Börse. So sei der Anteil von US-Investoren im Vorjahr von 20 auf 23 Prozent gestiegen, aus Großbritannien von elf auf 14 Prozent. Entsprechend sank der Anteil heimischer Investoren von 31 auf 19,3 Prozent. Und auch die Handelsvolumina seien im ersten Halbjahr mit einem Plus von 31,8 Prozent im Steigen begriffen. Im Vergleich zu 2007 bleibe der Tagesumsatz mit 204,6 Mill. Euro gegenüber 714,1 Mill. aber immer noch gering.
Besonders Immobilienaktien böten sich als Investment an, so Artner. Das betreffe die auf Wohnimmobilien fokussierte Buwog, deren Kursziel Artner bei 16,7 Euro (derzeit 14,1 Euro) sieht, sowie die Werte Immofinanz (Kursziel 3,5 Euro zu derzeit 2,58 Euro) oder S Immo (Ziel 6,7 zu derzeit 5,94). Die OMV könne angesichts der Irak-Krise von möglicherweise steigenden Ölpreisen profitieren und notiere derzeit mit 33 Euro deutlich unter ihrem Buchwert von 35 Euro. Kursziel sei hier 39,5 Euro. Ähnliches gelte auch für die Raiffeisen Bank International, die mit 23,3 Euro massiv unter dem Buchwert von 31,45 Euro liegt. Grundsätzlich gelte: „Es gibt per se keinen Wert unter den Topaktien, von dem wir abraten würden“, so Artner.