Der Maler auf Mission “Tadelakt”

Bludesch. (VN-tmh) „Ich habe meinen Vater oft bei der Arbeit beobachtet und mitgeholfen. Das hat mich immer fasziniert, darum bin ich selber Malermeister geworden“, erinnert sich Norbert Schuster, den seine Freunde seit jeher „Schubl“ genannt haben. So benannte er dann auch seinen eigenen Malerbetrieb, den er 1982 gegründet hat.

In den Achtzigerjahren waren lösemittelhaltige Farben gang und gäbe. Wo immer es ging, setzte er aber schon damals auf natürliche Materialien. Inzwischen bietet die Farbenindustrie für praktisch alle Bereiche mineralische und wasserlösliche Farben an, die man bedenkenlos verwenden kann. „Ich arbeite seit vielen Jahren giftfrei“, betont Norbert Schuster.

Naturbelassener Kalk

Speziell bei der Gestaltung von Fassaden wurde im Ma­lerbetrieb Schubl der naturbelassene Kalk das Material der Wahl. Damit fachmännisch und kunstfertig umzugehen, wurde ein Steckenpferd von Schubl. So wurde die denkmalgerechte Gestaltung der mehrere Tausend Quadratmeter großen Fassade der Lünerseefabrik dem Malermeister aus Bludesch anvertraut.

Vor einigen Jahren entdeckte Schubl Tadelakt. Das ist ein spezieller Kalk aus Marokko, der durch eine eigene jahrtausendealte, aber lange Zeit in Vergessenheit geratene Verarbeitungstechnik hitzebeständig, wasserfest und wasserabweisend wird. Durch die Beschichtung mit bestimmten Olivenölen erhält die frei formbare glatte Oberfläche außerdem einen schönen Glanz, der durch die Beimischung von Farbpigmenten in allen gewünschten Farben erstrahlt.

„Man kann mit Tadelakt Öfen und Ofenbänke gestalten, aber auch Fußböden oder ganze Badezimmer samt Waschbecken, Duschen und Wannen formen“, ist Schuster begeistert. Gerade für den Neubau oder die Sanierung von Badezimmern sieht er in Tadelak den idealen Baustoff: Er kann gänzlich fugenfrei verarbeitet werden und ist daher viel hygienischer und pflegeleichter als herkömmliche Fliesenwände und Böden. Seine Begeisterung für Tadelak will er hinaustragen: Auf der Herbstmesse wird er deswegen einen eigenen Informationsstand aufstellen und alle Interessierten auch zu Tadelak-Workshops laden.