Rüdisser: “Unterstützen Strategie für Holzbau”

Markt / 08.09.2014 • 22:21 Uhr
Für viele kleine Holzbaubetriebe sieht derzeit die wirtschaftliche Lage ziemlich düster aus. Foto: Berchtold  
Für viele kleine Holzbaubetriebe sieht derzeit die wirtschaftliche Lage ziemlich düster aus. Foto: Berchtold  

Nach Holzbau-Alarm: Land verspricht Unterstützung für neue Strategie.

Schwarzach. Der Vorarlberger Holzbau genießt international hohes Ansehen. Mit dem könnte es bald vorbei sein, fürchten die Vorarlberger Zimmerer, denn der kreative Wirtschaftszweig droht zu verdorren, so der Obmann der Fachgruppe, Siegfried Fritz, der Obmann des Vereins Holzbau-Kunst, Herbert Brunner, und der Geschäftsführer des Vereins, Matthias Ammann, gegenüber den VN. Der Bericht sorgte nicht nur in der Branche für Aufregung und große Zustimmung, der zuständige Wirtschaftslandesrat LSth. Karlheinz Rüdisser etwa weist Vorwürfe zurück, dass man die Branche stiefmütterlich behandle und der Möglichkeit beraube, ihre Vorreiterrolle zu festigen. Man werde sich aber gerne mit den Branchenvertretern zusammensetzen, um Lösungen zu finden, versichert Rüdisser gegenüber den VN.

Für die Überkapazitäten in der Branche könne er nichts, so der Politiker, da müsse sich die Branche schon selbst an der Nase nehmen. Er vermutet, dass durch die hohe Medienpräsenz und die positive  Stimmung zu hohe Erwartungen geschürt wurden, die nun nicht erfüllt werden. Grundsätzlich sei das Land Vorarlberg aber daran interessiert, dass der Holzbau auch weiterhin erfolgreich sei. Wie das geschehen soll, weiß der Wirtschaftspolitiker auch: „Wir sind bereit, gemeinsam mit der Wirtschaftskammer ein strategisches Konzept auf den Weg zu bringen“, das aufzeige, „wo es Chancen für die Branche gibt“. „Dafür ist ein professioneller Begleiter notwendig, der den Prozess unterstützt“, skizziert der Politiker einen möglichen Weg. Den Weg gibt es bereits. Unternehmensberater Herbert Loos wird morgen einem kleinen Kreis von Zimmerern  eine Strategie vorstellen, wie die vorhandenen Probleme in den Griff zu bekommen sind. Die Aufforderung Rüdissers, dass es bei der Neupositionierung des Holzbaus keine Tabus geben darf, deutet darauf hin, dass auch der Verein holzbau-kunst zur Diskussion steht. Zumal daneben die Innung besteht und die Spitze in Verein und Innung ident besetzt ist.

Rüdisser kann sich vorstellen, dass die kleinen Zimmererbetriebe sich zusammenschließen, um im Export durchstarten zu können. „Jeder für sich kann das nicht machen, nur die größeren Betriebe behaupten sich derzeit im Export.“ Überhaupt baut er auf Netzwerke: „Ich glaube es ist wichtig, dass man gemeinsam etwas tut.“ Den Vorwurf, dass das Land nicht entsprechend auf den Holzbau eingehe, erwidert er so: „Am Land wird viel in Holz gebaut, aber man kann nicht überall Holz einsetzen.“ Und Hemmnisse wegen zu starrer Vorschriften gebe es in Vorarlberg nicht mehr als anderswo: „Gerade hat Kurt Giselbrecht von der Vorarlberger Brandverhütungsstelle bundesweit eine Lockerung im mehrgeschoßigen Holzbau angeregt. Statt vier Stockwerke wird es künftig möglich sein, sechs Stockwerke zu bauen.“

Und auch in Sachen Bauvorschriften sei man den Holzbauern immer entgegen gekommen, ist er sich keiner Benachteiligung bewusst, so Rüdisser.

Ich glaube es ist wichtig, dass man gemeinsam etwas tut.

LSth. Karlheinz Rüdisser