„Handwerk hat goldenen Boden“

Fachkräfte von morgen können von Anfang an schon „ein bisschen ihr eigener Chef sein“.
Welche Eigenschaften sollten künftige Lehrlinge haben, um optimal ins Team zu passen?
Simeoni: Sie sollten lernwillig sein, sich gut integrieren können und in der Schule entsprechende Leistung zeigen.
Seit der Betriebsgründung 1998 werden Lehrlinge ausgebildet. Sie übernehmen diese Aufgabe seit 20 Jahren. Wie gut gelingt sie Ihnen?
Simeoni: Mit Jugendlichen zu arbeiten macht Freude, ist aber natürlich manchmal eine Herausforderung. Wichtig sind dabei Geduld, Verständnis, Rückgrat und Führungsqualität. Man muss den Jugendlichen klare Vorgaben geben. Natürlich haben sie Spielräume, aber die Richtung, die vorgegeben wird, müssen auch sie konsequent einhalten, um eine funktionierende Teamarbeit erfolgreich zu machen.
Womit punktet Ihr Betrieb?
Simeoni: Wir legen sehr viel Wert auf eine ausgezeichnete Ausbildung. Wir veranstalten auch Lernkurse außerhalb unseres Unternehmens, beispielsweise Persönlichkeitsbildung, sozialer Umgang, u.v.m. Wir haben zweimal am Bewerb der „Ausgezeichneten Lehrbetriebe“ teilgenommen und wurden jedes Mal ausgezeichnet.
Gibt es besondere Laufbahnen?
Simeoni: Wie in jedem Beruf kann es auch in unserem Beruf Karrieren geben. Ausbilder, Meister oder gar dann der Weg in die Selbstständigkeit.
Ihre Lehrlinge nehmen immer an den Lehrlingswettbewerben teil. Mit welchem Erfolg?
Simeoni: Mit sehr guten Erfolgen. Mit unserem Lehrling Michael Moosmann haben wir sogar einen Bundessieger in unseren Reihen. Er ist Österreichs bester Metalltechniker geworden.
Wo finden sich solche Ausnahmetalente?
Simeoni: Das ist nicht immer einfach. Man muss als Ausbildungsbetrieb etwas bieten können und den Jugendlichen die Lehre als Karriereleiter aufzeigen. Handwerk hat noch immer goldenen Boden. Unsere Lehrlinge sind die Fachkräfte von morgen. Diese Wichtigkeit ist enorm.
Wo liegen bei Ihnen die Ausbildungsschwerpunkte?
Simeoni: Am Anfang ist jeder Lehrling bei einer Fachkraft, die ihn unterstützt und leitet. Aber nicht bei ein und demselben, er wechselt im Team und nimmt dadurch sehr viel an Erfahrung der einzelnen Facharbeiter mit. Nach und nach wird er dann eigenständig in der Produktion eingesetzt.
Wo liegen die Prioritäten bei den Jugendlichen?
Simeoni: Den Lehrlingen gefällt es, dass sie bei uns in der Produktion auch eigenständig eingesetzt werden. Es gibt ihnen das Gefühl, ein bisschen der eigene Chef zu sein.
Welche Firmenphilosophie sollen die Jüngsten der Belegschaft mittragen?
Simeoni: Höchste Qualität ist oberstes Gebot. Das gefertigte Stück soll mit einem Eifer gemacht werden, als ob es für einen selbst erstellt wird.
Was bietet das Unternehmen den Lehrlingen?
Simeoni: Wir haben ein ausgezeichnetes Betriebsklima, sind ein junges (oder junggebliebenes) Team, unternehmen auch außerhalb manches gemeinsam: Betriebsausflüge, Wanderungen, Events. Außerdem gibt es für besondere schulische Leistungen spezielle Prämien.
Zur Person
Harry Simeoni
Ausbildung: Lehre, Gesellenprüfung, Lehrlingsausbildner, Meister, Schweißwerkmeister und unzählige Kurse im WIFI
Laufbahn: 1984 Lehre bei Kunstschmiede Steurer, 1987 Gesellenprüfung, 1993 Lehrlingsausbildner, 1994 Meisterprüfung, 1998 Selbstständig geworden als Einmannbetrieb, 2001 Hallenneubau in Andelsbuch, heutiger Mitarbeiterstand 18
Alter: 46
Familie: verheiratet mit Annerose, drei Kinder: Lena, Florian, David
Hobbys: Feuerwehr, Sport, Berge, Fußball (zumindest als Zuseher)