Schelling will die Hotels verschonen

Markt / 14.12.2014 • 21:01 Uhr
Die VN berichteten am 6. Dezember.  

Die VN berichteten am 6. Dezember.  

Finanzminister spricht sich gegen Mehrwertsteuererhöhung für Beherbergung aus.

Wien. (VN-reh) Der Aufschrei war groß. Die geplante Mehrwertsteuererhöhung für die Beherbung löste eine breite Diskussion aus. Die Vertreter der Branche wehrten sich vehement gegen die Pläne. Nun hat Finanzminister Hans Jörg Schelling im Ö1 Mittagsjournal zurückgerudert. Der Mehrwertsteuersatz von 10 Prozent in der Beherbergung soll nun doch nicht angehoben werden. Wörtlich sagte Schelling: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mehrwertsteuer in der Beherbergung verändert wird.“ Österreich sei schließlich ein Hochtourismusland und stehe im Wettbewerb zu den Nachbarländern Deutschland und Schweiz, die geringere Mehrwertsteuersätze haben. Das sollte man beachten.

Für alle Branchen

Diese Aussagen freut natürlich die Vertreter des Tourismus. Petra Nocker-Schwarzenbacher, Obfrau der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft, weist aber zugleich darauf hin, dass sie sich nun Klarstellung für alle Branchen des Tourismus erwarte: „Wir vertreten nicht nur die Hotellerie, sondern auch die Gastronomie und die Freizeitbetriebe.“ Zugleich weist sie darauf hin, dass die EU ihren Mitgliedstaaten bei arbeitsintensiven Dienstleistungen ermäßigte Mehrwertsteuersätze empfiehlt. Neben Österreich verfüge die Hotellerie in weiteren 23 von 28 EU-Staaten über einen solchen ermäßigten Satz. In 14 EU-Staaten liegt dieser sogar unter dem österreichischen Wert von aktuell 10 Prozent. „Wir reden hier nicht von Steuerprivilegien für den heimischen Tourismus, sondern von Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe und über die Arbeitsplätze für unsere über 200.000 Mitarbeiter im Hotel- und Gastgewerbe.“

Bericht morgen präsentiert

Der Bericht der Expertenkommission zur Vorbereitung der Steuerreform soll am morgigen Dienstag präsentiert werden. Schelling verweist darauf, dass es sich lediglich um Vorschläge handle, die erst gemeinsam mit dem Koalitionspartner SPÖ bewertet werden müssten: „Keine der vorgeschlagenen Maßnahmen ist fix“, so der Finanzminister.