Der Frisör: Karriere mit Kreativität

Alle Möglichkeiten in der Beautybranche hat der Nachwuchs mit dem Beruf des Frisörs.
Derzeit lernen acht Lehrlinge den Beruf es Frisörs und
Perückenmachers. Für einen
Frisörsalon eine stattliche Zahl.
Sprenger: Ja, das hat Tradition: Ich glaube, mein Urur-Großvater hat schon Lehrlinge ausgebildet. Das wäre dann seit 1883. Ausgezeichnet wurden wir zum ersten Mal. Ich denke, das ist ein Verdienst unserer Ausbilder. Auch meine Frau, die eine pädagogische Ausbildung hat, trägt viel zum Gelingen bei.
Sie haben die Aufgabe seit 1988 übernommen. Mit welchen Erfahrungen?
Sprenger: Mir macht es jeden Tag Spaß, mit jungen Menschen zu arbeiten. Mit zunehmendem Alter fällt es leichter gewissen Situationen mit Distanz zu begegnen und Potenziale schneller zu erkennen.
Wie würden Sie diese Zusammenarbeit mit Jugendlichen beschreiben?
Sprenger: Kinder sind
das Spiegelbild unserer
Gesellschaft. Die Herausforderung ist es, in der beschleunigten Welt
junge Menschen zu motivieren und für einen kreativen Beruf zu begeistern.
Natürlich sind die Anforderungen an Ausbilder gestiegen. Damit aber auch die Chancen.
Von welchen Anforderungen sprechen Sie?
Sprenger: Etwa von sehr viel mehr sozialer Kompetenz als früher. Ausbilder sein hat mittlerweile schon eine erzieherische Komponente. Da wir in unseren Salons sehr junge Ausbilderinnen haben, sind wir sehr nahe bei den Lehrlingen.
Für viele Betriebe sind Lehrlinge die Zukunft . . .
Sprenger: Es gibt immer weniger Betriebe, die ausbilden, und die Folge ist ein massiver Facharbeitermangel. Gute Frisöre/Frisörinnen haben enorme Chancen am Arbeitsmarkt. Deshalb wird Lehrlingsausbildung bei uns großgeschrieben.
Was macht die Ausbildung so besonders?
Sprenger: Wir ermöglichen zusätzliche Ausbildungen, die weit über die normale Lehre hinausgehen. Beispielsweise gibt es bei uns diplomierte Coloristen, die in Deutschland ausgebildet wurden. Ausbildungen zum Make Up Artist oder zum Haar- und Kopfhautpflege-Spezialisten sind möglich. Wir investieren auch sehr viel in die Persönlichkeitsentwicklung unserer Mitarbeiter. Hier arbeiten wir mit Dale Carnegie-Training zusammen.
Wie finden Sie Ihre Talente?
Sprenger: In erster Linie durch gute Ausbildung. Aber auch durch Infoveranstaltungen an Schulen und bei Lehrlingsmessen, Bifo u. s. w.
Was ist Ihnen wichtig?
Sprenger: Der ideale Lehrling ist modisch interessiert und gepflegt, hat gute Manieren, ist verlässlich und geschickt. Aber vor allem muss er/sie Menschen mögen. Kommunikation macht 50 Prozent des Erfolgs aus.
Und wo holen Sie die Jugend ab?
Sprenger: Ich glaube, junge Menschen wollen wahrgenommen werden. Sie brauchen oft viel Verständnis und Geduld (wir haben sie ja auch nicht an einem Tag erlernt). Wichtig sind klare Regeln damit sie sich orientieren können. Ehrliches Feedback, um zu lernen. Und natürlich soll der Spaß nicht fehlen!
Sie leben in Ihrem Betrieb einen hohen Qualitätsanspruch…
Sprenger: Zu unserer Philosophie gehören innovativer und moderner Service, gepaart mit höchster fachlicher Kompetenz. Wir wollen mit modischen Frisuren die Persönlichkeit unserer Kunden unterstreichen. Dafür steht unsere professionelle Typberatung. Angenehmes Ambiente und das ansprechende Design unserer Salons machen den Aufenthalt bei uns zu einem Vergnügen.
Zur Person
Alexander Sprenger
Ausbildung: Frisörmeister
Laufbahn: Frisörlehre 1983-1986, anschließend Meisterprüfung, selbständig seit 1995
Alter: 46
Familie: verheiratet, drei Kinder
Hobbys: Familie, mein Beruf, Campingurlaube und Lesen, wenn Zeit dafür ist.