Dornbirner Sparkasse sagt Hypo ab

Markt / 19.06.2015 • 22:30 Uhr
 Die VN berichteten am 20. Jänner 2015 zum ersten Mal über den möglichen Zusammenschluss.  
 Die VN berichteten am 20. Jänner 2015 zum ersten Mal über den möglichen Zusammenschluss.  

Institut bleibt Mitglied der Sparkassengruppe, für Hypo ist das Thema vom Tisch.

Dornbirn. (VN-reh) Die Meldung sorgte im Jänner diesen Jahres für viel Aufsehen. Hypo Vorarlberg und die Dornbirner Sparkasse überlegten laut eine Fusion zu einer Vorarlberger Regionalbank. Denn die rigiden Vorgaben rund um Basel III und neue Kapitalbestimmungen stellten die Regionalbanken vor große Herausforderungen. Die beiden Bankenchefs Werner Böhler (Sparkasse) und Michael Grahammer (Hypo)
sahen in einem Zusammenschluss viele Zukunftschancen. Schon damals war aber klar, dass die Erste Bank als Spitzeninstitut des österreichischen Sparkassensektors „not amused“ über die Überlegungen der Dornbirner Kollegen war.

Seit gestern steht nun fest: Die Dornbirner Sparkasse bleibt Mitglied der Sparkassengruppe. Gleichzeitig wurden die Gespräche mit der Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank eingestellt. Die Entscheidung sei nach intensiven Gesprächen mit der Erste Bank Oesterreich und der Erste Group über die Anwendungen der Regelungen des gemeinsamen Haftungsverbundes gefallen. Es seien „für sämtliche offenen Fragen Lösungen gefunden worden, die eine praxisorientierte sowie reibungslose Abwicklung des Haftungsverbunds sicherstellen und die Position der Sparkasse im lokalen Wettbewerb stärken“, kommentiert Werner Böhler, Vorstandsvorsitzender der Dornbirner Sparkasse. Trotz einer Unmenge neuer regulatorischer Hürden habe man in der Sparkassengruppe eine vielversprechende Zukunft. Alle Gespräche sowohl mit Erste Bank als auch mit der Vorarlberger Hypobank seien dabei konstruktiv und wertschätzend verlaufen.

Das bestätigt auch Michael Grahammer im Gespräch mit den VN. Aus seiner Sicht war die Initiative mutig und hätte für beide Seiten Sinn gemacht. Es sei aber von Anfang an klar gewesen, dass es einen offenen Ausgang gibt. „Der Haftungsverbund war eine starke Klammer. Wien hat nervös reagiert und war dann offensichtlich zu Zugeständnissen bereit“, betont Grahammer. Das Thema sei nun vom Tisch. Unstimmigkeiten mit der Dornbirner Sparkasse gebe es aber nicht. „Nun stehen wir eben wieder im Wettbewerb.“