Mehr Energie für weniger Geld

Markt / 03.07.2015 • 21:56 Uhr
Mehr Energie für weniger Geld

Im besten Falle spart eine Familie mit der Preissenkung ab Oktober 57 Euro jährlich.

Bregenz. „Nicht die Kunden müssen sich darum kümmern, wir kümmern uns darum“, sagt Illwerke-VKW-Vorstand Helmut Mennel (55) selbstbewusst und untermauert seine Worte mit Taten. Wie die VN bereits in der Freitag-Ausgabe berichteten, sinken ab 1. Oktober 2015 die Preise für Erdgas um drei Prozent netto und für Strom um zwei Prozent netto. „Damit lassen sich in einem Haushalt mit durchschnittlichem Energieverbrauch über 40 Euro einsparen“, rechnet Vorstand Christoph Germann (53) vor. Nochmals 15 Euro spart der VKW-Kunde mit den zwei LED-Lampen, die vom heimischen Stromverbraucher gratis offeriert werden. „Man sollte die Lampen aber dort installieren, wo es sich rentiert, nicht irgendwo im Keller“, rät Mennel.

Die Senkung der Energiepreise für Strom und Gas durch die VKW per 1. Oktober wird auch von der Regulierungsbehörde E-Control begrüßt. „Es ist erfreulich, dass die gesunkenen Einkaufspreise an die Kunden weitergegeben werden“, betont E-Control-Vorstand Walter Boltz (62) und fordert dasselbe auch von anderen Landesenergiegesellschaften. Die sind nämlich deutlich teurer als die VKW, wie der Vergleich zeigt. 811 Euro beträgt für einen Haushalt, der 5000 kWh Strom jährlich verbraucht, die Jahresrechnung. Bei der Kelag in Kärnten, dem teuersten Anbieter, zahlt man 273 Euro mehr für diese Strommenge.

Als Aufforderung zum großzügigeren Energieverbrauch sollen die gesenkten Preise aber keinesfalls verstanden werden. Deshalb gibt es flankierende Maßnahmen wie die LED-Leuchten. Vorerst sind dafür 100.000 Lampen reserviert. Möglich wird die Preissenkung durch die aktuelle Marktlage. Die günstigen Preise, die dem Umbruch am deutschen Energiemarkt geschuldet sind, gebe man an die Kunden weiter. „Wir müssen aber natürlich auch reagieren, wenn das Preispendel wieder in eine andere Richtung ausschlägt.“

Die VKW weist aber darauf hin, dass es immer schwerer werde, den Preis überhaupt zu gestalten. Inzwischen ist der Anteil an Steuern und Abgaben mit 39 Prozent überhaupt nicht mehr gestaltbar, so Germann: Und selbst der Preis für die Energie sei immer mehr Regeln unterworfen. „Die Regulierungsdichte nimmt von Jahr zu Jahr zu“, stellt er fest. Die Preisentwicklung ab 2008 spricht ebenfalls dafür. Insgesamt ist der Strompreis in dieser Zeit um sieben Prozent gestiegen, eingerechnet sind dabei die Abgabenerhöhungen von sage und schreibe 47 Prozent. Ohne die Abgabenerhöhungen wäre der Preis sogar um zehn Prozent gesunken. Ähnlich wie mit dem Strompreis verhält es sich übrigens auch mit dem Gaspreis, wobei beim Erdgas für die VKW der Spielraum weit begrenzter ist. Denn im Gegensatz zum Strom gibt es dabei überhaupt keinen Eigenanteil.

Das Land als Eigentümer des Energiekonzerns ist mit der Entscheidung zufrieden. Landeshauptmann Markus Wallner: „Wir begrüßen es, wenn man die Preisvorteile an die Kunden weitergibt. Das stärkt die Wirtschaft und entlastet die Haushalte.“ Die Preissenkung sei eine Entscheidung der Konzernführung, stellt Wallner klar und attestiert dem Landesunternehmen, dass es sich im Wettbewerb ausgezeichnet halte.

„Regelungsdichte nimmt von Jahr zu Jahr noch mehr zu.

Christof Germann, Vkw

Im Detail

Strom- und Erdgaspreise für Haushalte und Gewerbe ab 1. Oktober 2015

» Preissenkung. 5 % brutto, Strom
2 % netto, Erdgas 3 % netto

» Energieeffizienz: Gutschein für zwei LED-Lampen pro Haushalt

» jährliche Ersparnis für einen durchschnittlichen Haushalt (5000 kWh Strom, 15.000 kWh Erdgas jährlich) inkl. LED-Einsatz: 57 Euro, 15 Euro Strompreissenkung, 15 Euro Stromeinsparung, 27 Euro Gaspreissenkung

» Preisgarantie für ein Jahr