Vorarlbergs Handwerk will mehr Aufträge und weniger Verwaltung

Nur 25 Prozent der Handwerksbetriebe sind mit der Auftragslage zufrieden.
Schwarzach. (VN-sca) Von wegen goldener Boden. Die Vorarlberger Gewerbe- und Handwerksbetriebe sehen bangend in die Zukunft. Die Auftragslage hat sich zwar im Vergleich zum ersten Quartal 2015 minimal, nämlich um zwei Prozent verbessert, doch insgesamt sieht sich das erfolgsgewohnte Vorarlberger Handwerk auf dem Weg in die falsche Richtung – zumindest jene 275 Betriebe, die von der KMU-Forschung Austria befragt wurden.
In den investitionsgüternahen Branchen ist der durchschnittliche Auftragsbestand im Vergleich zum zweiten Quartal des Jahres 2014 um 10,6 Prozent gesunken. Im zweiten Quartal 2015 war für 25 Prozent der Vorarlberger Betriebe die Geschäftslage „gut‘‘, doch im Vorjahr waren das 32 Prozent. Immerhin 16 Prozent sind mit der Auftragslage gar nicht zufrieden, vier Prozent mehr als vor einem Jahr.
Der Geschäftsführer der Sparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer, Thomas Peter, bestätigt die Zahlen, versucht aber auch eine Erklärung. „Im vergangenen Jahr hatten wir einen überhitzten Markt, unter anderem wegen der vielen Sanierungen und wegen eines hohen Exportanteils, nun geht das auf ein normales Maß zurück“, sagt er. Er weiß aber auch, was die Gewerbebetriebe jetzt in dieser Situation brauchen, um ihr Kostenmanagagement in den Griff zu bekommen: „Wenn es nicht bald zu Verwaltungsvereinfachungen kommt, haben unsere Betriebe echte Schwierigkeiten. Da muss jetzt was passieren und zwar auf Landes- und Bundesebene“, fordert er Entlastung für Vorarlbergs Handwerker, die rund 30.000 Mitarbeiter und Lehrlinge beschäftigen.
Die Unternehmer glauben nicht, dass sich die Lage im dritten Quartal verbessert: Nur 22 Prozent der Betriebe rechnen mit steigenden Auftragseingängen, in Vorjahr war ein Viertel der befragten Unternehmen noch guter Dinge. Und zwölf Prozent rechnen mit einem Rückgang, vier Prozent mehr als vor einem Jahr.