Kompromiss für Causa Messepark angedacht

Jetzt kommt Bewegung in die Umwidmungsgeschichte – und das trotz anderem Fahrplan.
Dornbirn. (VN-sca) Zuerst findet diesen Donnerstag der Planungsausschuss statt und am nächsten Dienstag sollen im Stadtrat offiziell die Weichen gestellt werden für das weitere Vorgehen in Sachen Messepark – das war die bisherige Leseart, die von Bürgermeisterin Andrea Kaufmann (46, ÖVP) ausgegeben wurde und die es ihr bislang ermöglichte, das heißeste Eisen in ihrer bisherigen Karriere als Stadtoberhaupt nicht anrühren zu müssen. Doch nach einer Sitzung des ÖVP-Klubs am Montagabend, bei dem es zu heftigen Diskussionen für und wider Erweiterung kam, gilt dieser Zeitplan nicht mehr.
ÖVP ringt um Lösung
Bei einer Diskussion im Stadtrat am gestrigen Dienstagnachmittag stellte die Bürgermeisterin jetzt eine Kompromisslösung in Aussicht, die die verhärteten Fronten auflösen soll. In der Volkspartei Dornbirn könnte man sich vorstellen, dass dem Messepark statt der eingereichten 4700 Quadratmeter Verkaufsfläche rund 2500 Quadratmeter genehmigt werden könnten. Dafür sollte es dann eine Mehrheit mit den Stimmen von FPÖ und SPÖ im Stadtrat geben. In der Diskussion am Dienstagnachmittag wurde nun auch der Vorschlag des Landes für den neuen Messepark bekannt. Verblüffend, denn bislang versicherte Raumplanungs-Landesrat LSth. Karlheinz Rüdisser (60), dass man sich erst dann mit dem Antrag auf Umwidmung des Einkaufszentrums beschäftigen werde, wenn die „Post aus Dornbirn“ im Bregenzer Landhaus eintrifft. Diese Post für die Landesraumplaner lässt noch bis nächste Woche warten, genaue Vorstellungen existieren hingegen schon: Man werde einer Erweiterung von 1500 Quadratmetern Verkaufsfläche zustimmen, vorausgesetzt das Messepark-Management opfere die Verkaufsflächen im Betriebsgebäude von Elektro Rein am anderen Ende der Messe Dornbirn, das ebenfalls im Eigentum der Messepark-Betreiber steht.
„Lächerlicher Vorschlag“
Für SPÖ-Stadtrat Gebhard Greber ist das ein fauler Kompromiss, dem seine Partei auf keinen Fall zustimmen wird – er nennt ihn wörtlich „lächerlich“. FPÖ und SPÖ werden jedenfalls auf ihrer Forderung nach Umsetzung des eingereichten Planes bestehen, ist aus den Parteien zu hören. Und Greber betont nochmals, dass er für eine Paketlösung kämpft: „Sowohl Innenstadt als auch Messepark sollen sich entwickeln – wir sind ein Dornbirn.“ Ein Statement, dem auch Kaufmann zustimmen kann, wie sie gegenüber den VN bestätigte.
Mit der Antragstellerin Messepark Verwaltungs-GmbH wurden bisher noch keine offiziellen Planungsgespräche geführt. Er gehe jedoch davon aus, dass die Verhandlungen jetzt beginnen, so Messepark-Geschäftsführer Guntram Drexel, der die vom Land vorgeschlagene Lösung nicht kommentiert. Sie wurde bislang noch nicht offiziell an die Antragstellerin herangetragen.
Fakten zur Norm
» Österreichisches Normungsinstitut (Austrian Standards) gegr. 1920
» Mitarbeiter: 121, rund 3900 Experten in den verschiedenen Komitees
» Leitung: GF Elisabeth Stampfl-Blaha, Präs. Walter Barfuß
» Normen: ca. 25.000, erste Norm 1921 zur Regelung metrischer Gewinde
» Entwurf Normungsgesetz: Stellungnahmen bis 3. August