Hilfe, ich mag nicht mehr

Vom Urlaub zurück in die Einöde des Jobs – dann heißt es, am Hebel der Motivation zu drehen.
MOTIVATION. (VN-dh) Vom Azorenhoch ins Motivations-Tief. Es ist nie einfach, nach dem Urlaub wieder ins den beruflichen Alltag zurückzukehren. Dass es da kurzfristig zu Motivationsproblemen kommen kann, ist normal. Allerdings bietet gerade eine (kurze) Auszeit, wie es der Urlaub darstellt, die Möglichkeit, sich neu zu finden. Neue Aufgaben zu übernehmen und sich mit inspirierenden Kollegen zu umgeben, könnte neue Motivation bringen. Für Buchautor Daniel Gulati ist es das Wichtigste, dass ein Motivationstief überhaupt erkannt wird. Ist dies der Fall, empfiehlt er die Einstellung zu verändern – dadurch verändert sich auch der Rest. „Manche Menschen gehen fälschlicherweise davon aus, dass eine schlechte Phase ‚einfach vorbeigeht‘ oder sie ‚sowieso nichts daran ändern‘ können“, sagt Gulati. „Aber selbst darüber nachzudenken, welche Vorteile ihr Job hat, kann schon einen positiven Effekt auf Ihre Motivation haben.“ Ein Trick ist dabei, sich alle paar Tage jene Situationen in Erinnerung zu rufen, in denen es einem gut geht.
Wann fühlten Sie sich gebraucht oder motiviert? Notieren Sie es. Auch die eigenen Talente sollte man sich öfter ins Bewusstsein rufen, da es eine direkte Verbindung zwischen Selbstbewusstsein und Zufriedenheit gibt. Scheint nichts motivierend genug zu sein, könnte ein Jobwechsel neue positive Perspektiven schaffen. Doch das sollte gründlich überlegt sein. Vielleicht bietet sich nämlich intern eine Gelegenheit, damit die Arbeit wieder mehr Spaß macht. Dabei gilt es herauszufinden, welche Tätigkeiten einem gefallen würden. Hilfreich ist, mit Kollegen darüber zu sprechen und ihnen Unterstützung anzubieten. „Es ist selten, dass Kollegen helfende Hände ablehnen“, sagt Gulati und meint: „Kommunizieren Sie auch Ihrem Chef, dass Sie sich nach Herausforderungen sehnen, die mehr Ihren Talenten entsprechen. Er hat möglicherweise Ideen.“
Auch sogenanntes Mentoring kann mithelfen, eigene Talente (wieder) zu entdecken.
Das heißt, dass die eigenen Erfahrungen und das gesammelte Wissen an andere weitergegeben werden. Das verstärkt das Gefühl, gebraucht zu werden. Ziehen sich die Motivationslosigkeit über Monate oder gar Jahre durch, scheint endgültig die Zeit für etwas Neues gekommen zu sein. Vielleicht für etwas ganz Neues. Das erfordert zwar Mut, viel Kraft und manchmal auch finanzielle Abstriche, bringen allerdings auch neue Sichtweisen und die Chance, irgendwo anders so richtig durchzustarten. Buchautor Daniel Gulati: „Manchmal ist es die einzige Möglichkeit, die Karriere einen Schritt weiterzubringen und etwas zu finden, das einem wirklich gefällt.“