Tropensommer kurbelt Getränkeverkauf an

Markt / 20.08.2015 • 22:17 Uhr
Die heißen Tage sorgten für durstige Kehlen: Das freut Vorarlbergs Brauer und Getränkehersteller, die starke Zahlen melden.  Foto: Berchtold
Die heißen Tage sorgten für durstige Kehlen: Das freut Vorarlbergs Brauer und Getränkehersteller, die starke Zahlen melden. Foto: Berchtold

Softdrink-Produzenten und Brauereien legen dank Traumsommer bei Umsätzen kräftig zu.

Schwarzach. (VN-gms) An heißen Tagen soll man viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Diesen Ratschlag scheinen sich die Vorarlberger und auch zahlreiche Urlaubsgäste zu Herzen genommen zu haben, denn die hohen Temperaturen in Verbindung mit stabilem Sommerwetter haben den heimischen Getränkeerzeugern Rekordumsätze beschert. Obwohl es diesen Sommer keine Großereignisse wie im verganenen Jahr die Fußball-WM oder Ähnliches gegeben hat, sind die ersten Zahlen der Betriebe nämlich mehr als erfreulich.

Pfanner und Rauch im Plus

Bei den Fruchtsafterzeugern zeigen die Zahlen nach oben. „Bereits 2014 war ein erfolgreiches Jahr. 2015 entwickelt sich bis dato noch besser“, freut sich Rauchs Sales- und Marketing-Leiter Daniel Wüstner. Besonders gefragt seien bei Rauch im Sommer die Eistees, aber auch die neu eingeführten direktgepressten Säfte in Karaffen kommen gut an, berichtet Wüstner. Trotz der erfreulichen Zahlen sei es aber noch zu früh, um auf das Endjahresergebnis zu schließen, heißt es aus Rankweil.

Für gute Stimmung sorgte das Sommerwetter auch bei Pfanner. In Lauterach verzeichnet man Zuwächse auf allen Märkten. Marketing-Leiterin Marie-Luise Dietrich (57) freut sich besonders, dass Pfanner mit einem neuen zuckerfreien Eistee-Produkt genau zum richtigen Zeitpunkt gestartet ist, denn an heißen Tagen greifen viele Menschen gerne zu leichteren Produkten. Auf das Jahresergebnis zu spekulieren sei verfrüht, man freue sich aber nach dem verregneten letzten Jahr über einen „wunschgemäßen Sommer“.

Auch der Bregenzerwälder Limonaden-Hersteller und Getränke-Händler meldete ein sehr erfolgreiches Jahr. Joachim Fink (39), Geschäftsführer von Alfi aus Lingenau, zeigt sich sehr zufrieden. Die Firma habe kräftig zugelegt. Dafür seien neben den günstigen klimatischen Voraussetzungen auch neue Produkte, wie etwa Club-Mate, mitverantwortlich, die er ins Sortiment aufgenommen hat. Insgesamt wäre Fink ein „goldener Herbst“ aber noch lieber als ein heißer Juli. Trotzdem wagt er bereits eine Prognose für das gesamte Jahr. „Wir rechnen mit einem Plus.“

Brauereien jubeln

Auch die Brauereien im Land melden durchwegs Rekordzahlen. In Bludenz gibt die Brauerei Fohrenburg ein Umsatzplus von 2,5 Prozent im laufenden Jahr an. Im heißen Juli wuchs man sogar um 20 Prozent. Ähnliches gilt es auch über Frastanzer zu berichten. „Der Juli war der umsatzstärkste Monat in der Geschichte der Brauerei“, jubelt Geschäftsführer Kurt Michelini (45) und legt nach: „Und der Juni war der zweiterfolgreichste Monat in unserer Geschichte.“ Man sei fast schon an die Produktionsgrenze gestoßen, freut sich der Manager. 20 Prozent habe man beim Absatz zugelegt. Das Plus sei dabei nicht nur auf Mehreinnahmen im Lebensmittelhandel, sondern auch sehr stark auf die massiv gesteigerte Nachfrage aus der Gastronomie zurückzuführen. „Die Gastronomen, die einen Gastgarten betreiben, haben enorm profitiert“, stellt Michelini fest – und die Brauereigenossenschaft Fras­tanz gleich mit. Auch in Egg ist man zufrieden. Die dortige Brauerei, die mit Rückgängen ins Jahr gestartet war, konnte mittlerweile die Rückgänge kompensieren und die Umsatzzahlen ebenfalls ins Plus drehen, wie Braumeister Heinrich Hommel gegenüber den VN berichtet.

Vorarlbergs größter Bierbrauer, die Mohrenbrauerei, legte ebenfalls zu. „Der Juli war der stärkste Einzelmonat der Firmengeschichte“, meldet Vertriebsleiter Reinhard Hämmerle. Auch der August entwickle sich gut. Allerdings sei der Start ins Jahr verhalten gewesen, man habe erst aufholen müssen. Für die Mitarbeiter sei der Juli jedenfalls eine doppelte Herausforderung gewesen, denn neben den tropischen Temperaturen habe sie auch die viele Arbeit „ghörig“ ins Schwitzen gebracht.

Besonders gefragt an sehr heißen Tagen sind vor allem leichtere Bier-Mischgetränke, aber auch alkoholfreies Bier verkauft sich sehr gut, berichten die Brauereien unisono. Ein gutes Geschäft sind zudem auch die Soft-Drinks und Mineralwasser, mit denen die Brauereien ihre Gastronomie-Partner zusätzlich zum Gerstensaft beliefern.

Der Juli war der umsatzstärkste Monat der Geschichte.

Kurt Michelini, Frastanzer