„Nein“ sagen lernen

Ein klares, selbstbewusstes, aber freundliches „Nein“ wird anfangs Kraft kosten.
Arbeit. (VN-cro) „Nein“ sagen ist alles andere als leicht. Doch wer es nicht tut, steuert auf ein Dilemma zu: Denn wer Grenzen setzt und Nein sagen kann, beugt ganz klar einem Burn-out vor. Denn wer sich zu viel zumutet, muss mit Konsequenzen rechnen, von einer Überforderung angefangen bis hin zu gesundheitlichen Problemen oder Vertrauensverlust durch Kollegen oder Vorgesetzte, weil die Arbeit nicht zu schaffen ist. Dagegen hilft nur eines: Grenzen setzen. Doch genau das fällt vielen äußerst schwer. Denn Nein sagen hat zwangsläufig Konsequenzen, und genau davor haben viele Menschen Angst. Sie befürchten ihr Gegenüber zu verärgern oder zu enttäuschen. Dabei ist diese Furcht oftmals unangemessen. Kurzfristig mag man sich durch das Erfüllen der Wünsche bei anderen beliebt machen: Langfristig sind die Folgen nicht so positiv. Spätestens wenn mehrere Arbeitskollegen, Vorgesetzte oder Kunden dringende Anfragen stellen, die sofort bearbeitet werden müssen, gibt es einen Interessenkonflikt, denn es geht nicht alles gleichzeitig. Auch im privaten Bereich kann es vorkommen, dass eine Freundin abends ausgehen will, während eine andere bittet, am selben Abend auf ihr Kind aufzupassen. Mit einem Wort: Alle Bitten mit „Ja“ zu erwidern wird nicht funktionieren.
Nein tut gut
Wer es dennoch tut, obwohl die Arbeitsbelastung enorm ist oder die verschiedenen Interessen der Bittenden einfach nicht zusammenpassen, verärgert Kollegen, Chef oder Freunde erst recht und hinterlässt einen schlechten Eindruck, weil er oder sie seine zeitlichen Ressourcen nicht richtig einschätzen kann. Zudem stellt ständiges „Ja“-Sagen ein Risiko für die Gesundheit dar, von Burn-out über Depressionen bis hin zu Herz- oder Verdauungsproblemen und kann langfristig auch die Arbeitsstelle gefährden. Doch wie sagt man „Nein“.
Ein klares „Nein“ formulieren zu können geht so:
» „Nein“ mit fester Stimme formulieren und dem Gesprächspartner dabei in die Augen schauen.
» Achtung: Keine vagen Formulierungen wie „das passt mir gerade gar nicht“ verwenden
» Ein schlechtes Gewissen ist unnötig.
» Keinesfalls um Verständnis betteln oder sich rechtfertigen.
» Keine Ausreden oder Notlügen erfinden.
» Sich wegen dem „Nein“ auf keinen Fall selbst vor dem Gegenüber schlecht machen.
Es ist schön, anderen eine Freude zu machen oder einen Wunsch zu erfüllen. Allerdings nur dann, wenn man sich selbst deswegen nicht unter Druck setzt oder in Stress gerät.
Öfter mal Nein sagen tut also gut.