„Müssen Dornbirn ganzheitlich sehen“

Markt / 23.12.2015 • 19:37 Uhr
Seit 26 Jahren gilt Ambros Mayer als Fachgeschäft für modebewusste Frauen und Männer.  Foto: VN/Hartinger
Seit 26 Jahren gilt Ambros Mayer als Fachgeschäft für modebewusste Frauen und Männer. Foto: VN/Hartinger

Ambros fine Clothing steht für sportlich elegante und tragbare Markenmode.

Dornbirn. (cro) Sich mit schönen Dingen umgeben: Das tat Ambros Mayer immer schon gerne. Dennoch war es sein ursprünglicher Berufswunsch Tischler zu werden. Doch beim Versuch, für seine Eltern ein Geschenk aus Holz herzustellen, scheiterte der Teenager kläglich. Also trat er nach der Handelsschule ins Modebusiness ein und arbeitete bei Strolz in Lech und in einer Boutique im mondänen Schweizer Ort St. Moritz. Mit dem Schritt in die Selbstständigkeit begab sich der Trendsetter in die Fußstapfen seiner Stiefmutter, die einer alten Kaufmannsfamilie entstammte und das Geschäft Mode Längle führte.

Das war zu einer Zeit, als noch Autos an den Schaufenstern vorbeifuhren und ein Polizist auf dem Marktplatz den Verkehr regelte. Jedoch nur noch wenige Monate, denn im Jahr 1989 wurde die Innenstadt autofrei und zur Fußgängerzone erklärt. „Ich kann mich noch gut erinnern, wie wir gewarnt wurden“, erzählt der 54-Jährige. „Die Kunden werden ausblieben, weil sie nicht mehr vor den Geschäften parken können, war die Befürchtung der Geschäftsleute.“ Mayer konnte diese Angst nicht teilen. Und sollte recht behalten. Denn die Pläne des damaligen Bürgermeisters Rudi Sohm gingen voll auf, und Dornbirn wurde tatsächlich das ‚Freilicht-Einkaufszentrum‘ Vorarlbergs mit netten Plätzen, Cafés und Shops für einen ausgelassenen Einkaufsbummel. Heute diskutiert niemand mehr über autofreie Innenstädte und Fußgängerzonen. Vielmehr strebt die Stadt eine schrittweise Umsetzung zur Erweiterung der Fußgängerzone an. Bereits 2017 soll der erste Abschnitt zwischen der Bahnhofstraße und der Mozartstraße in Angriff genommen werden. Ambros Mayer sieht darin positive Signale in Richtung Weiterentwicklung der Innenstadt und deren Attraktivität. Auch an der Erweiterung des Messparks sieht er nichts Negatives. „Wir müssen lernen, Dornbirn ganzheitlich zu sehen und nicht in Innenstadt und Messepark trennen“, ist er überzeugt. „Wer im Messepark einkauft, kommt auch in die Innenstadt, und das erhöht uns die Kundenfrequenz.“

Schweizer Kunden

Apropos Kundenfrequenz: Die ist bei „Ambros fine Clothing“ in diesem Jahr schon höher als im vergangenen Weihnachtsgeschäft. „Etwa 20 Prozent“, schätzt der Modefachmann die Zuwächse in diesem Jahr ein. Dafür sorgen in erster Linie die Schweizer, die vermehrt in Vorarlberg einkaufen. Bis zu elf Milliarden Euro geben die Eidgenossen im Ausland für Waren und Dienstleistungen aus, hat Coop-Verwaltungsratspräsident Hansueli Loosli errechnet. Den Online-Handel nicht mit eingerechnet.

Auch Ambros Mayer profitiert davon. „Wir scheinen den Geschmack der Schweizer besonders gut zu treffen“, erklärt er. Der dunkelblaue Hugo-Boss-Anzug, den er im Gespräch mit den VN trägt, steht stellvertretend für seinen Stil. Sportlich elegante und tragbare Mode, beschreibt der stilsichere Modehändler sein Sortiment, zu dem unter anderen Marken wie Jil Sander, Armani, Bogner, Hugo Boss, Peuterey, Ralph Lauren, Strenesse, Hugo oder Z Zegna zählen.

Frühlingskollektion ist da

Ambros Mayer glaubt an die Zukunft des Offline-Handels, wofür auch die jährlich steigenden Umsätze sprechen. Um den Kunden ein attraktives Einkaufserlebnis zu bieten, investierte der Götzner vor vier Jahren knapp eine halbe Million in den Umbau der Geschäftsräumlichkeiten. Eine Entscheidung, von der er heute überzeugter denn je ist. Helle, freundliche Verkaufsflächen, einladende Präsentation der Ware und ein Glas Prosecco oder eine Tasse Kaffee machen Lust aufs Shoppen. Und ermöglichen außerdem ihm und seinen sechs Mitarbeiterinnen ein angenehmes Arbeiten. Wer noch einen Last-Minute-Geschenktipp braucht: „Die neue Frühlingskollektion ist bereits eingetroffen“, verrät Mayer.