Die Immobilienpreise bremsen sich nicht ein

In Vorarlberg ist österreichweit mit größtem Plus zu rechnen. Weiter große Nachfrage nach Mietwohnungen.
Schwarzach. (VN-reh) Die Preise am österreichischen Immobilienmarkt werden heuer erstmals seit 2013 wieder leicht anziehen. Steigen sollen sie dabei vor allem bei zentral gelegenen Eigentumswohnungen sowie Baugründen, sinken dürften sie bei Gewerbe, Geschäften, Büros, schätzen die Experten des Maklerverbunds Remax. Bundesweit sowie in Wien wird ein Preisanstieg von 0,6 Prozent erwartet. Jedoch dürfte die Zahl der Transaktionen nach einem Rekord von rund 110.000 – auch wegender Vorzieheffekte aufgrund der Steuerreform – heuer wieder auf 95.000 zurückgehen.
Etwas anders, was die Preissituation betrifft, zeigt sich die Situation in Vorarlberg. Denn im westlichsten Bundesland ist 2016 mit dem stärksten Preisanstieg (+ 3,4 %) bei Immobilien zu rechnen, gefolgt von Niederösterreich und der Steiermark. Mit Preisrückgängen rechnet man in Salzburg, Tirol, Burgenland, Kärnten und Oberösterreich. Reinhard Götze, Chef von Remax Immowest, erwartet für das Jahr 2016 durchwegs steigende Preise zwischen Arlberg und Bodensee. Bei Eigentumswohnungen in Vorarlberg soll die Steigerung 2,3 Prozent betragen, bei Einfamilienhäusern 4,5 Prozent, bei Penthouses und Lofts 5,1 Prozent. Noch deutlicher werde das Plus bei Grundstücken ausfallen. Hier seien aufgrund des eher überschaubaren Angebots und der guten Nachfrage – je nach Lage – die größten Preissteigerungen zu erwarten.
Leistbar bleibt Trend
Im vergangenen Jahr ist in Vorarlberg, im Vergleich zum schon starken Jahr 2014, die Zahl der Immobilien-Verkäufe laut Grundbuch nochmals deutlich gestiegen. Derzeit könne aber noch nicht abgeschätzt werden, welche Auswirkungen die neue Steuergesetzgebung auf den Immobilienmarkt in den nächsten Jahren haben werde. Generell sei leistbares Wohnen der Trend, der auch in den nächsten Jahren bestimmend sein wird, ist Götze überzeugt. „Die Nachfrage nach Mietwohnungen ist weiterhin sehr groß, da in Vorarlberg viele Kaufinteressierte auf Mietwohnungen ausweichen müssen, weil sie zu wenig Eigenkapital für einen Wohnungskauf aufbringen können.“ Das werde sich noch verstärken. Deutlich verkürzt hätte sich die Vermarktungszeit aber auch bei gebrauchten Wohnungen sowie im Bereich von 250.000 bis 450.000 Euro. Bei Luxus-eigentumswohnungen und Luxuseinfamilienhäusern ortet der Immobilienexperte indes ein eher verhaltenes Klima.
Bei Gewerbeimmobilien seien 1A-Lagen weiterhin
sehr gefragt, demgegenüber gebe es allerdings Leerstände außerhalb der Zentren sowie bei Büros bis 150 Quadratmetern. Eine unverändert große Nachfrage bestehe ganz entgegen dem Bundestrend nach Gewerbegrundstücken für Klein- und Mittelbetriebe.