Arbeitslosigkeit steigt im Jahr 2016 weiter

Markt / 26.01.2016 • 22:24 Uhr
Arbeitslosigkeit steigt im Jahr 2016 weiter

Mit rund 500 weiteren Arbeitslosen rechnet das AMS Vorarlberg. Mehr Geld für Arbeitsmarktpolitik.

Bregenz. (VN-sca) Die gute Nachricht: Vorarlberger Firmen haben im vergangenen Jahr 2456 neue Arbeitsplätze geschaffen, insgesamt sind so viele Menschen wie noch nie in Beschäftigung. Weniger gut: Die Arbeitslosigkeit steigt trotzdem weiter. 34.153 Menschen waren 2015 zumindest einmal von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Jahresdurchschnitt waren das 12.588 arbeitssuchende Personen. Für heuer rechnen AMS-Chef Anton Strini und sein Stellvertreter Bernhard Bereuter mit einer Zunahme von 500 Personen, obwohl auch heuer neue Jobs im Land entstehen werden. Das AMS baut bei den Berechnungen auf eine Zunahme der Arbeitsplätze um 1,7 Prozent und beruft sich dabei auf die renommierten Wirtschaftsinstitute WIFO, IHS und Synthesis.

Geschuldet ist die weitere Verschärfung am Arbeitsmarkt dem Zuzug von Arbeitssuchenden besonders aus Ungarn, Rumänien, Polen und Deutschland, die vor allem im Tourismus und im Handel Beschäftigung finden. „Wir sehen hier durchaus einen Verdrängungswettbewerb“, konstatiert Strini. Die ausländischen Arbeitskräfte haben Vorteile, die Ansässige oft nicht haben, zum Beispiel keine Betreuungspflichten, die viele Einheimische einschränken. Und gut ausgebildet seien sie auch. Der Arbeitsmarkt steht also vor großen Herausforderungen, zumal die AMS-Chefs außerdem mit 800 Flüchtlingen rechnen, die Arbeit suchen.

Die Aufgaben sollen mit einem Budget von 50,5 Millionen Euro bewältigt werden. Acht Millionen dürften noch vom Land Vorarlberg kommen, wobei die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen sind. 42,5 Mill. Euro kommen vom AMS. Das sind zwei Millionen Euro mehr als 2015. 44 Prozent des Budgets sind für spezielle Projekte bereits jetzt verplant; die reichen vom Programm Frauen in Technik über die Förderung von Ein-Personen-Unternehmen bis zum Beschäftigungsprogramm 50+.

Größte Anstrengungen werden im Bereich der Geringqualifizierten unternommen, deren Anteil weiter zunimmt. Ohne entsprechende Qualifikation sei es fast unmöglich, Arbeit zu bekommen, so die AMS-Chefs. Ganz schlechte Karten haben Arbeitssuchende, die über 55 sind, gesundheitliche Probleme und keine Ausbildung haben. Rund 1400 Personen sind das derzeit. „Zu schaffen macht uns dabei ganz sicher der erschwerte Zugang zur Pension für diese Gruppe.“