Großevents beflügeln Vorarlbergs Wirtschaft

Großveranstaltungen wie die Gymnaestrada kosten Geld, beflügeln aber die Wirtschaft.
Dornbirn. Von Geld war nicht oft die Rede, als ganz Vorarlberg im Jahr 2007 im Gymnaestrada-Fieber lag. Das Wir-Gefühl erfasste weite Teile der Bevölkerung, die den Sportlern Vorarlberg von seiner besten Seite zeigten. Die Bilanz offenbart, dass sich der Massenevent für die Wirtschaft bezahlt gemacht hat. Auch die Infrastruktur im Land hat 2007 profitiert, neue Bahnhöfe, z. B. Dornbirn-Schoren und Bregenz-Riedenburg, wurden gebaut, der öffentliche Personennahverkehr nachhaltig verbessert. 2007 betrug das Budget für die Veranstaltung, an der Menschen aus 53 Nationen teilnahmen, neun Millionen Euro, sechs Millionen davon steuerten die Teilnehmer selbst bei.
Millionenumsatz
Großveranstaltungen wie die Gymnaestrada, die Jugendolympiade EYOF 2015 oder die angestrebte Kulturhauptstadt beflügeln nicht nur das Wir-Gefühl und sorgen für Bekanntheit weit über die Grenzen hinaus, sie bringen der Wirtschaft Millionen an Einnahmen. Bei der zweiten Auflage der Gymnaestrada soll das nicht anders sein, wie Organisationschef Erwin Reis im Gespräch mit den VN erläutert. So sind seiner Ansicht nach neue Zuggarnituren notwendig, auch der Takt soll weiter verbessert werden. Er rechnet mit Investitionen in Bregenz, das neben dem Hauptort Dornbirn diesmal wichtigster Nebenschauplatz sein wird.
Die Großveranstaltung findet im Juli 2019 vor der Festspielzeit statt, sorgt also für ausgebuchte Betten in der Hotellerie. Rund 9000 der erwarteten 25.000 Teilnehmer werden in gewerblichen Beherbergungsbetrieben nächtigen, die anderen wie schon 2007 in Schulen. Alle zusammen plus rund 100.000 erwartete Besucher während der „Turn-Festspiele“ sorgen für Umsätze in der Gastronomie, der Transportwirtschaft und im Handel. Zwischen 20 und 30 Millionen Euro fließen in dieser Woche in die Vorarlberger Wirtschaft, schätzt Reis. „Wir versuchen grundsätzlich, die Umsätze in Vorarlberg zu machen und nicht übers Internet“, beteuert er. Das gilt auch für handwerkliche Arbeiten, beispielsweise den Aufbau von Tribünen im Dornbirner Birkenwiese-Stadion, die temporär von 3000 auf 30.000 Sitzplätze aufgestockt werden.
„Faire Preise“
Den Unternehmern rät er dennoch zur Zurückhaltung: „Lassen Sie die Preise normal, auch mit fairen Preisen macht man gute Umsätze.“ Die Veranstaltung soll nämlich auch dazu dienen, den Wirtschaftsstandort Vorarlberg zu präsentieren. In diesem Zusammenhang hofft er auch auf eine Lösung im Zentrum des Geschehens, beim Messegelände: „Ich hoffe, dass der Messepark 2019 nicht eine Baustelle, sondern bereits fertiggestellt ist.“ Während die Hauptsponsoren bereits feststehen, sucht das OK noch sogenannte “Rainbow”-Sponsoren für die Länderteams.
Wir versuchen grundsätzlich, die Aufträge bei der Gymnaestrada im Land zu vergeben.
Erwin Reis