Der Exportrekord wird durch Krisen getrübt

Erstmals wurde 130-Mrd.-Euro-Grenze bei österreichischen Exporten überschritten. Ausblick mit Sorge.
Wien. (VN) Das Wort Exportweltmeister ist zwar schon ganz schön überholt, zutreffen tut es auf Österreich aber nach wie vor. Denn im vergangenen Jahr gelang es erneut, einen neuen Rekord bei den Warenexporten einzufahren. Im Vorjahr wurde erstmals die 130-Milliarden-Euro-Grenze überschritten. Und auch heuer werden die Exporte nach einer Prognose der Außenwirtschaft Österreich auf über 135 Mrd. Euro und 2017 auf über 140 Mrd. Euro zulegen.
Die Hotspots für exportorientierte Unternehmen liegen mittlerweile in Asien und Amerika. Die größten Exportsteigerungen in relevante Märkte gab es im Vorjahr nach Mexiko (+28 Prozent), gefolgt von den USA (17 Prozent), der Türkei (16 Prozent), den V.A.E. (16 Prozent) und Indien (15 Prozent). Danach folgen die ersten europäischen Staaten, unter denen es sehr wohl einige gibt, die sehr wichtig für die gute Exportperformance im Jahr 2015 waren. Etwa die Tschechische Republik und Polen oder auch Großbritannien und Spanien. Aber auch mit dem wichtigsten österreichischen Außenhandelspartner, Deutschland, legten die Exporte in den ersten elf Monaten 2015 wieder um 3,7 Prozent zu. Im Ranking der wichtigsten österreichischen Exportpartner folgen auf Deutschland die USA, Italien, die Schweiz, Frankreich, die Tschechische Republik, Ungarn, Großbritannien, Polen und auf Platz 10 mit China das erste außereuropäische Land. Russland ist indes von Platz 11 auf den 15. Platz zurückgefallen. Der Exportrückgang macht rund 40 Prozent aus. „Die Sanktionen haben überhaupt nichts gebracht, sondern nur Schaden auf beiden Seiten angerichtet. Die Politik muss da unbedingt, vielleicht stufenweise, wieder herauskommen“, betont WKÖ-Präsident Christoph Leitl.
Deshalb ist auch sein Ausblick getrübt. Nicht nur wegen der Russland-Sanktionen, sondern wegen weiterer Krisen, angefangen vom Konfliktherd im Nahen und Mittleren Osten, über die damit verbundene Flüchtlingsproblematik wie auch durch die aktuelle Ölpreispolitik.
Vorarlberg gut unterwegs
In Vorarlberg liegen die Jahreszahlen für 2015 noch nicht vor. Im ersten Halbjahr konnten in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld bereits Waren im Wert von 4,6 Milliarden Euro in
alle Welt geliefert werden. Für das Gesamtjahr soll klar auf die 9-Mrd.-Euro-Marke zugesteuert werden.