Forstner bringt Techniker auf Schiene

Markt / 15.04.2016 • 09:18 Uhr
Thomas Schönwetter (l): „Es ist uns ein Anliegen, Lehrlinge nach der Lehre weiter zu fördern.“  Foto: Forstner
Thomas Schönwetter (l): „Es ist uns ein Anliegen, Lehrlinge nach der Lehre weiter zu fördern.“ Foto: Forstner

Angehende Techniker sind von Anfang an wichtige Teamplayer im Maschinenbaubetrieb.

Sie haben jung – mit 23 Jahren – begonnen, Lehrlinge auszubilden. Wie wohl fühlen Sie sich heute dabei?

Schönwetter: Ja, die Lehrlingsausbildung habe ich 2008 übernommen. Es ist spannend zu sehen, wie sich die Jugendlichen entwickeln und es ist ein schönes Gefühl, Wissen weiterzugeben.

Ist der Job immer einfach?

Schönwetter: Wir haben tolle Lehrlinge, die mir meinen Job einfach machen. Wenn es Probleme gibt, suche ich das Gespräch, um gemeinsam Lösungen zu finden.

Wie bringen Sie Harmonie ins Team?

Schönwetter: Mit Geduld, Verständnis und gegenseitigem Respekt. Als Ausbilder sollte man nicht von oben herab agieren. Vielmehr sollte man dem Lehrling zutrauen, eigene Lösungen zu finden. Verantwortung zu übernehmen stärkt das Selbstvertrauen.

Wie wichtig sind die Lehrlinge für den Betrieb?

Schönwetter: Seit der Firmengründung 1960 gab es immer Lehrlinge bei Forstner. Intensiv bilden wir seit dem Jahr 2000 Lehrlinge aus. Da sie in die Produktion eingebunden sind, haben sie von Beginn an einen hohen Stellenwert im Betrieb.

Wie finden Sie geeigneten „Nachwuchs“?

Schönwetter: Über Inserate, Zusammenarbeit mit Schulen, Sponsoring bei Sportvereinen und die Schnuppertage, die wir anbieten.

Auf was legen Sie besonderen Wert?

Schönwetter: Künftige Lehrlinge sollten Interesse an der Technik haben, wissensdurstig sein, neugierig und handwerkliches Geschick mitbringen. Der Rest kann erlernt werden. Schulisch gesehen ist Mathematik ein wichtiges Fach für beide Lehrberufe Metalltechniker/in und Elektrotechniker/in.

Wie und was wird ausgebildet?

Schönwetter: Wir bilden Metalltechniker und Elektrotechniker aus. Da sich die Berufsbilder teilweise überschneiden, können wir unseren Lehrlingen eine Rotation durch alle Bereiche ermöglichen.

Wie schaffen Sie es, dass Talente bleiben?

Schönwetter: Es ist stets unser Anliegen, Lehrlinge nach der Lehre weiter zu fördern und ihnen als Facharbeiter Verantwortung zu übertragen. So habe auch ich die Möglichkeit bekommen, die Stelle als Lehrlingsausbilder zu besetzen.

Was ist den Lehrlingen wichtig?

Schönwetter: Spaß an der Arbeit, Übernahme von Verantwortung ab dem 1. Lehrjahr, der Zusammenhalt im Team, wozu auch die regelmäßigen Lehrlingsausflüge beitragen.

Warum sollten Berufseinsteiger ausgerechnet in Ihrem Unternehmen starten?

Schönwetter: Wir bieten eine abwechslungsreiche, praxisorientierte Ausbildung in verschiedenen Produktionsbereichen und gehen auf unsere Lehrlinge ein. Aktivitäten im Team und der Spaß an der Arbeit kommen nicht zu kurz. In allen Bereichen haben wir Ausbilder immer ein offenes Ohr für alle Fragen. Überstunden können zeitnah konsumiert werden. So ergibt sich hin und wieder ein langes Wochenende.

Welche hausgemachten Karrieren gibt es?

Schönwetter: Es gibt viele Beispiele dafür: Ob als selbstständige Unternehmer oder in verantwortlichen Positionen. Derzeit sind fünf ehemalige Lehrlinge bei uns als Fachkräfte beschäftigt. Unser Ausbilder in der Elektrotechnik hat die Lehre bei Forstner absolviert. Aktuell hat ein Lehrling die HTL abgeschlossen und ist als Elektrokonstrukteur zurückgekehrt.

Zur Person

Thomas Schönwetter

Ausbildung: Mechatroniker-Meister

Laufbahn: 2000-2004 Lehre als Maschinenmechaniker bei Forstner, 2007 Meisterprüfung, anschließend diverse Kurse bezüglich Ausbildertraining, 2008 Lehrlingsausbilder bei Forstner

Alter: 31

Familie: verheiratet, drei Kinder

Hobbys: Wandern, Joggen, Fußball, Kino