Montafon schafft Winter ab

Markt / 10.05.2016 • 22:19 Uhr
Das Montafon ist eine Sportdestination, legt aber genauso Wert auf Kunst und Kultur in den Bergen. 
Das Montafon ist eine Sportdestination, legt aber genauso Wert auf Kunst und Kultur in den Bergen. 

Entwicklung in Richtung Ganzjahrestourismus; sieben Hotelprojekte in Planung.

St. Gallenkirch. (VN-reh) Wenn ein Gast im Dezember wegen Schneemangels lieber wandern geht oder er im Frühsommer aufgrund eines Schneeeinbruchs in höheren Lagen die Langlaufskier auspackt, dann zeigt sich für Montafon Tourismus eines deutlich: Das Denken in Saisonen ist nicht mehr zukunftsfähig. Aus diesem Grund stehen die Zeichen nun ganz auf der Entwicklung hin zur Ganzjahresdestination. „Wir werden künftig Themen statt Saisonen in den Fokus stellen“, so Montafon-Tourismus-Geschäftsführer Manuel Bitschnau. Ziel ist es, den Gästen ein saisonunabhängiges Angebot zu bieten.

Bestätigt hat diesen Schritt auch der vergangene Winter. Denn der fing aufgrund der Schneelage turbulent an. „Bis Mitte Jänner war es schwierig“, präzisiert Bitschnau. Dennoch habe man es geschafft, mithilfe eines Rekord-Februars für die gesamte Saison mit einem Plus zu schließen. Zudem sorgte der Start der Montafon-Brandnertal Card für einen Schub.

Aktuell steckt das Montafon inmitten eines Markenbildungsprozesses. Das habe nun eine deutlich andere Qualität als früher, weil alle Beteiligten – von den Bergbahnen bis zu Gemeinden und Tourismusorganisation – mit im Boot sitzen, betont Bürgermeister und Montafon-Tourismus-Aufsichtsratsvorsitzender Martin Netzer. Und obwohl die gemeinsame Marke Montafon im Mittelpunkt steht, sollen künftig auch die Stärken der einzelnen Orte hervorgehoben werden. Jeder bekommt sein Profil. So steht dann beispielsweise Silbertal für die Sagenwelt oder Bartholomäberg für Schneeschuhwandern. „Nicht jeder Ort braucht jedes Angebot“, sagt Manuel Bitschnau über das Ziel.

Intensiv zusammengearbeitet wird auch mit den Gastgebern des Tales. Es gibt ein Projekt zum Arbeitsplatz der Zukunft, um künftig wieder mehr Einheimische für eine Karriere im Tourismus zu gewinnen, wie Projektleiterin Monika Vonier erklärt. In der „Bildungsakademie im Tourismus“ werden verschiedene Schulungen angeboten, und beim Gastgebercoaching trainieren  speziell geschulte Mitarbeiter der Tourismusorganisation private Gastgeber in Kommunikation und Gästebetreuung. Schließlich werden aktuell rund 70 Prozent der Nächtigungen im Montafon mittels Privatbetten erzielt.

Neue Hotelprojekte

Bewegung ins Tal soll aber auch durch neue Hotelprojekte kommen. Konkret seien sieben Projekte in Planung, sagt Manuel Bitschnau. Diese könnten für bis zu 2000 neue Hotelbetten sorgen. Bereits gebaut wird ein 100-Betten-Chalet-Hotel in Gaschurn. Das „first mountain Hotel Montafon“, ebenfalls in Gaschurn, warte derzeit auf eine Bewilligung für weitere 100 Betten.

Ein Highlight des Sommers wird neben Kunst- und Kulturveranstaltungen der Besuch der spanischen Fußballnationalmannschaft. „Bei den letzten beiden Trainingslagern haben sie danach die Europa- bzw. Weltmeisterschaft gewonnen“, erklärt Bitschnau, der auch genau weiß warum. Das Gastgeschenk waren nämlich Glückbringer, die zuvor im Kloster Gauenstein geweiht und dann in die Trikots eingenäht wurden. „Wir werden auch heuer wieder den Weg nach Gauenstein gehen“, verspricht der Tourismus-Chef.

Tourismus-Chef Manuel Bitschnau, Projektleiterin Monika Vonier und Gaschurns Bürgermeister Martin Netzer.  Fotos: Montafon
Tourismus-Chef Manuel Bitschnau, Projektleiterin Monika Vonier und Gaschurns Bürgermeister Martin Netzer.  Fotos: Montafon