Eine gute Entscheidung

Markt / 02.06.2016 • 19:22 Uhr
In seinem ersten Buch hat sich Dr. Wolfgang Frick dem
In seinem ersten Buch hat sich Dr. Wolfgang Frick dem “Patient Marke” gewidmet.

Autor Wolfgang Frick weist den Weg, wie man sich besser und leichter entscheidet.

Frastanz. Steak oder Fisch? Treppe oder Lift? Liegen bleiben oder aufstehen? Tagtäglich sind wir mit verschiedensten Möglichkeiten konfrontiert. Und wir müssen uns permanent für etwas entscheiden. Aber genau das fällt vielen Menschen enorm schwer. Nicht umsonst heißt es, die Qual der Wahl zu haben. „Das ganze Leben ist eine Entscheidung. Und wir reifen mit den Entscheidungen, nicht mit den Jahren“, sagt Wolfgang Frick. Er ist nicht nur Mitglied des Konzernvorstandes der SPAR-Gruppe Schweiz und zuständig für Marketing und Einkauf, sondern auch Buchautor. Sein neuestes Werk heißt „Die neue Lust am Entscheiden“ und ist übrigens im Auto entstanden. Denn Frick pendelt täglich von Frastanz in die Schweiz. „Eines Tages hatte ich keine Lust auf Radio und begann damit, meine Gedanken zum Thema aufzunehmen“, erzählt der Autor im Gespräch mit den VN.

Viele Menschen wehren sich regelrecht, Entscheidungen zu treffen, sagt Frick. Auch weil sie Angst vor Fehlentscheidungen haben. Die Angst, falsch zu entscheiden, sei oft stärker als die Lust, etwas Neues zu gewinnen. Er will mit seinem Buch genau das Gegenteil bewirken. Also eine Hilfestellung geben, um mit dem Überangebot an Möglichkeiten besser zurechtzukommen und das Bedrohliche daran wegzunehmen, um dann mit Lust zu entscheiden.

Dass man das lernen kann, davon ist Frick fest überzeugt. Beispielsweise mithilfe der „Stunde der Entscheidung“. Man nehme sich eine Stunde Zeit und entscheide in der Zeit alles, was gerade anfällt. Hat man sich entschieden, sollte man in sich hineinhören und fragen, „wie geht es mir dabei?“

Mit sich wetten

Wenn man sich wiederum im Supermarkt nicht für eine Kasse entscheiden kann, rät Frick zu einer Wette. „Ich wette mit mir selber, ob ich wohl in der richtigen Reihe stehe“, plädiert Frick für mehr Leichtigkeit. Genauso könne man zu sich selbst sagen: „Welcher Grenzübergang darf es denn heute sein?“ Genauso gibt es aber Entscheidungen fürs Leben, bei denen man sich schwer tut. Zum Beispiel bei der Partner- oder Berufswahl. Oft helfe es eine Nacht darüber zu schlafen, sonst könne man auch einen Würfel zu Rate ziehen. Und das funktioniert so: Auf jede Seite schreibe ich eine mögliche Option. Dann würfle ich und schaue, wie ist mein Bauchgefühl. „Ich würfle so lange, bis mein Bauch sagt, das passt. Denn wenn sich der Bauch nicht wohlfühlt, argumentiert der Kopf so lange, bis es sich richtig anfühlt“, gibt Frick einen weiteren Tipp zur Entscheidungsfindung. Auf diesselbe Weise könne man sich auch für ein Urlaubsziel entscheiden. Wichtig sei nur, den Mut zu haben, seiner eigenen Meinung zu vertrauen. Oder frei nach dem österreichischen Satiriker Karl Kraus: „In zweifelhaften Fällen entscheide man sich für das Richtige.“

Eine Hilfe sei auch die Unterscheidung zwischen „gut“ und „böse“. „Wenn es 18 Sorten Eis gibt und ich zu meinem Kind sage, es gibt nur Vanille- oder Broccoli-Eis, entscheidet es sich für Vanille und ist glücklich.“ Und dann wäre da noch die Speisekarte im Restaurant. „Ich entscheide danach, was ich lange nicht mehr gegessen habe oder was ich zuhause nicht koche. Nach dem Ausschlussprinzip kann ich auch alles ausschließen, wo zum Beispiel Spinat dabei ist, und bei Gerichten mit Spargel bleibe ich.“

Sein Buch ist mit einer ordentlichen Portion Humor und Augenzwinkern  versehen. Langweilige Fachbücher gebe es schließlich genug, ist Frick überzeugt.

“Die neue Lust am Entscheiden“ ist im Haufe-Verlag erschienen.