Seequartier Bregenz: Vorrang für den Bahnhof

Neue Prioritäten im Seequartier: Vorerst sollen nur Bahnhof und Hotel realisiert werden.
Bregenz. (VN-sca) Dem Bregenzer Jahrhundertprojekt Seestadt und Seequartier drohen neue Verzögerungen, außerdem könnten sich auch die Projekte noch ändern. Im Seequartier, das von einer GmbH, deren Gesellschafter die i+R Gruppe (Anteil: 30 Prozent), Rhomberg Bau (40 Prozent) und Zima Holding (30 Prozent), sind, errichtet wird, wurden nun Prioritäten gesetzt. „Wir werden uns jetzt auf den Bahnhof konzentrieren, dafür ist alles auf Kurs“, sagt der Sprecher der Seequartier Projekt GmbH, Hubert Rhomberg. Fast alles ist auf Kurs: Denn, so der Bauunternehmer, für die Unterführung vom neuen ÖPNV-Knoten zum See gibt es noch keinen Vertrag. Säumig seien ÖBB, Land und Stadt. Erst wenn dieser Vertrag vorliegt, könne man loslegen. Entstehen werden Bahnhof, Hotel und die linksseitig gelegenen Büros und Geschäfte.
Mehr Geschoße
Das daran anschließende Wohnquartier, das 140 Wohnungen bieten soll, ist vorerst auf die lange Bank geschoben. Unter den Gesellschaftern gebe es, so ist aus zuverlässiger Quelle zu erfahren, über die Realisierung diese Seequartier-Teiles noch Meinungsunterschiede – nämlich, ob die Wohnhäuser überhaupt gebaut werden oder ob sie in „frühestens fünf Jahren“ (so Rhomberg) realisiert werden. Geht es nach Rhomberg, muss auch nochmals darüber nachgedacht werden, ob nicht die Geschoßzahl erhöht wird. „Wenn man in Bregenz hoch bauen kann, dann an dieser Stelle.“ Bei der Bodenknappheit in Vorarlberg sei das ein Gebot der Stunde. Davon will Bürgermeister Markus Linhart vorderhand nichts wissen: „Wir haben einen gültigen Bebauungsplan“, kommentiert er den Vorstoß Rhombergs.
Die Pläne für den Bahnhofsneubau sollen bis Ende Jahr zur Genehmigung eingereicht werden, Baubeginn wäre also frühestens im ersten Halbjahr 2017, wahrscheinlich etwas später. Ziel ist es, dass der Bahnhof 2019 fertiggestellt wird. Mit den Bauarbeiten am Bahnhof wird auch die Tiefgarage in Angriff genommen. Das ist für Rhomberg ein zweiter zeitlicher Unsicherheitsfaktor, denn es sei wichtig, dass die Bauarbeiten zusammen mit dem Bau der benachbarten Seestadt durchgeführt werden. Dort sucht man bisweilen ebenfalls nach einzusparenden Millionen. Bevor der Bau des Mittelteils (siehe Grafik) begonnen wird, entstehen hinter der Überführung zum Festpielbezirk noch die Eberle-Türme, erklärt Rhomberg. Die Projektkosten für das gesamte Quartier sind mit rund 70 Millionen Euro veranschlagt. Die Finanzierung der Wohnquartiere fällt vorerst weg. Nach Einsparungspotenzialen wird am Hotelbau gesucht, der auf jeden Fall durchgezogen wird, auch wenn nicht alle Gesellschafter darauf beharren würden, wie zu erfahren war.
Baustart im Herbst
Nach Millionen wird auch in der Seestadt gesucht, denn derzeit liegen die Anbote für das Projekt „noch erheblich über den 125 Millionen Euro, die wir veranschlagt haben“, sagt Seestadt-Sprecher Bernhard Ölz. Dass dafür eines von zwei Tiefgaragengeschoßen geopfert wird, verneint er. Man suche vielmehr nach vielen kleinen Möglichkeiten zum Sparen. An der Realisierung des Projekts gebe es
aber keine Zweifel, widerspricht er Gerüchten aus der Bevölkerung. Baubeginn? „Wir glauben noch an den Herbst.“
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