„Energieinstitut ist kein ausgelagertes Amt“

Obmann sieht Vorarlberger Energieinstitut als „besten Partner der Gemeinden“.
Dornbirn. (VN-sca) Wichtige Mitglieder des Vorarlberger Energieinstituts, nämlich Wirtschaftskammer und Arbeiterkammer, wünschen, dass sich die Energieberater auf ihre Kernaufgaben konzentrieren, statt sich auf immer neue Betätigungsfelder im weiten Umkreis der Energieeffizienz zu stürzen – sprich Beratung und Bewusstseinsbildung. Auch haben sie kritisiert, dass das Institut in den vergangenen Jahren verschiedene hoheitliche Aufgaben an sich gezogen hat.
Konzentration auf Beratung
Dass der Energieausweis künftig wieder beim Land beheimatet ist, sehen sie als Schritt in die richtige Richtung. „Das ist vernünftig, weil wir damit auch die notwendigen Daten bekommen“, sagt Wohnbaulandesrat LSth. Karlheinz Rüdisser. Und der Obmann des Energieinstituts, Erich Schwärzler, als Landesrat auch für Energieautonomie und energierelevante Fragen des Klimaschutzes zuständig, betont, er wünsche sich, dass sich das Institut auf die Kernaufgaben konzentriere. „Bundes- oder europäische Gremien werden wieder von Mitarbeitern des Landes beschickt.“ Als ausgelagertes Amt wolle er den Verein, der neben den Zuwendungen der Mitglieder von Bundesförderungen und Einnahmen durch Vorträge und Beratungen lebt, nicht verstanden wissen.
Auf vielen Hochzeiten
Auch dass das Energieinstitut auf so vielen Hochzeiten tanzt, sei ausdrücklicher Wunsch der Politik. „Das Energieinstitut spielt bei der Erreichung der Energieautonomie 2050 eine ganz wichtige Rolle.“ Besonders will er die Beratungstätigkeit für die Gemeinden hervorgehoben wissen. Immerhin seien 50 Prozent der Vorarlberger Gemeinden im e5-Programm, einen solchen Wert gebe es in ganz Europa nicht. Ziel ist es, jährlich fünf neue Gemeinden zu zertifizieren.
Von sich und damit vom Energieinstitut weisen beide Landesräte den Vorwurf, dass die Explosion der Baukosten zu einem guten Teil durch das Einwirken des Instituts auf Förderrichtlinien und Bauvorschriften zustande gekommen sei. Sie verweisen auf die hohen Grundstückspreise, doch die Kritik hat sich dezidiert auf die Gebäudeerrichtung bezogen. Immerhin werden jetzt aber die Wohnbauförderrichtlinien (siehe auch Bericht Seite D3) wieder entschärft, auch die Wohnbaugenossenschaft Vogewosi kann nach einem Feldversuch mit verschiedenen Energiekonzepten bei Mehrfamilienhäusern von den rigiden Null-Energie-Vorschriften etwas abrücken. Der Großversuch wiederum stößt bei den Vertretern des Holzbaus auf Kritik: „Bei der Ausschreibung wurde auf Holz verzichtet, das ist gerade in Bezug auf die Nachhaltigkeit ein Versäumnis.“
Bei der Forschung setzen wir auf unser gutes Netzwerk.
Landesrat Erich Schwärzler