Vorarlbergs Wirtschaft wuchs um 67,3 Prozent

Markt / 19.09.2016 • 22:21 Uhr
Vorarlbergs Wirtschaft (Bild: Doppelmayr) investiert, um weiterhin überdurchschnittlich zu arbeiten.  VN/Ps
Vorarlbergs Wirtschaft (Bild: Doppelmayr) investiert, um weiterhin überdurchschnittlich zu arbeiten. VN/Ps

Seit 2000 hat die Vorarlberger Wirtschaft fast 24.000 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Schwarzach. (VN-sca) Das Bruttoinlandsprodukt  Vorarlbergs ist in den Jahren 2000 bis 2015 um 67,3 Prozent gestiegen, von 9,35 Milliarden Euro auf 15,643 Milliarden Euro. Übertroffen wurde unser Bundesland nur vom unmittelbaren Nachbarn Tirol, der um 0,2 Prozent stärker, nämlich um 67,5 Prozent wuchs. Das zeigt eine von der Wirtschaftskammer Tirol aufbereitete Langzeit-Statistik, die auf den Zahlen der Statistik Austria, dem WIFO, dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger, AMS, WKO und KSV fußt. Knapp hinter Vorarlberg hat sich in dieser „Langzeit-Hitparade“ Salzburg mit einem Plus von 62,6 Prozent Bronze geholt, Platz neun und Schlusslicht ist Kärnten mit plus 48 Prozent.

Deutliches Jobwachstum

Die guten Wirtschaftsdaten haben auch ein deutliches Plus an Arbeitsplätzen gebracht. Von 2000 bis Ende 2015 sind 23.889 neue Jobs in Vorarlberg (plus 18 Prozent) entstanden, so der Hauptverband der Sozialversicherungsträger. Die meisten davon im qualifizierten Bereich, wie die Wirtschaftskammer Vorarlberg betont. Eine Feststellung, die auch die monatlichen Arbeitsmarktzahlen des AMS belegen. Insgesamt waren in Österreich Ende des Jahres 2015 3.534.870 Menschen in unselbstständiger Beschäftigung. Nicht beeinhaltet in diesen Zahlen sind übrigens geringfügige Beschäftigungen. 22,4 Prozent oder 35.011 Beschäftigte in Vorarlberg sind ausländische Staatsbürger. Ende 2015 hatte Vorarlberg mit 6,1 Prozent die zweitniedrigste Arbeitslosenquote in Vorarlberg nach Salzburg mit 5,9 Prozent. Und in Österreich ging die Arbeitslosenquote in den vergangenen Monaten zurück, während sie in fast allen anderen Bundesländern gestiegen ist.

Am stärksten war der Beschäftigungszuwachs übrigens im Burgenland mit 24,4 Prozent, das allerdings auch 2015 weit hinter Vorarlberg zurückliegt, mit nicht ganz 100.000 Arbeitsplätzen. In ganz Österreich nahmen in diesem Zeitraum die Arbeitsplätze um 12,8 Prozent zu. Schlusslicht bei der Beschäftigung ist Wien mit einem Plus von lediglich 4,1 Prozent im Beobachtungszeitraum.

Über dem Durchschnitt

In den untersuchten 16 Jahren lag die Wirtschaftsleistung Vorarlbergs 13 Mal über und drei Mal unter dem österreichischen Schnitt. Das regionale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf ist in Vorarlberg um 54,9 Prozent gestiegen, von 26.800 im Jahr 2000 auf 41.500 Euro im Jahr 2014 (aktuellste Zahl). In Österreich betrug das Wachstum 48,1 Prozent von 26.000 auf 38.500 Euro, so die vom Chefvolkswirt der Wirtschaftskammer Tirol, Stefan Garbislander, veröffentlichte Studie.

Aber selbstverständlich hat Vorarlberg auch eine Achillesferse und kann deshalb nicht nur mit positiven Zahlen aufwarten. Im Krisenjahr 2009 sorgte die hohe Exportquote des Landes dafür, dass die Wirtschaft stärker als im österreichischen Schnitt zurückgegangen ist. Ein Minus von 4,6 Prozent sorgte damals für Kurzarbeit und Abbau von Überstunden und -kapazitäten.