Holzgebäude wachsen nicht in den Himmel
Holzbauer gut ausgelastet. Beim mehrgeschoßigen Wohnbau Luft nach oben.
Schwarzach. (VN-sca) Die Vorarlberger Holzbauer sind heuer gut ausgelastet, im Land entstehen zahlreiche Einfamilienhäuser, auch der Gewerbebau hat sich gut entwickelt, aber besonders die Sanierungen sorgen bei den Holzbauern für eine gute Auftragslage. Davon kann man sich heute, Samstag, ein Bild machen.
Nachhaltig bauen
Bei der Veranstaltung „Kum ga luaga“ stehen die Türen von 40 Gebäuden im ganzen Land, in der Schweiz und in Liechtenstein zur Besichtigung offen. Bewohner und gewerbliche Nutzer, Architekten und Zimmerer geben Auskunft über ihre Erfahrungen mit Gebäuden aus Holz im Allgemeinen und den nachhaltigen Baustoff Holz im Speziellen. Wenige Beispiele gibt es allerdings im Bereich der mehrgeschoßigen Wohnbauten.
Beim Bau der Mehrfamilienhäuser ist in Vorarlberg im wahrsten Sinne noch Luft nach oben. Und das trotz der Pionierrolle, die das Land eingenommen hat. Die von der Vogewosi gebauten Vollholzanlagen, die Architekt Hermann Kaufmann konzipiert hat, waren Vorreiter für viele ähnliche Bauten in Europa. Doch nach dem starken Start versiegte der Elan der Bauherrschaft, die mehrgeschoßigen Häuser aus Holz wachsen in Vorarlberg definitiv nicht in den Himmel.
Im Ausland gefragt
Denn die Bilanz der letzten Jahren ist schütter. Dabei wurden heuer bundesweit einheitliche Voraussetzungen geschaffen, die es in ganz Österreich ermöglichen, sechsgeschoßig in Holz zu bauen. Damit kann nun günstiger und rascher gebaut werden, wo bisher gesonderte Nachweise, etwa Brandschutzkonzepte, vonnöten waren. Die Erleichterungen in der Österreichischen Bauordnung basieren auf Brandschutz-Untersuchungen in Österreich wie international. Unterm Strich wird durch die neue OIB-Richtlinie der mehrgeschoßige Wohnbau in Holzausführung deutlich attraktiver, wie Fachleute unterstreichen. Bei „Kum ga luaga“ heute, Samstag, steht für Interessenten des mehrgeschoßigen Wohnbaus die Anlage Plankenberg in St. Gerold offen, die vom Blonser Holzbaubetrieb Nigsch errichtet wurde. Ihre Expertise im mehrgeschoßigen Bau zeigen die Vorarlberger Zimmerer derzeit vor allem über den Grenzen: Zum Beispiel in Hamburg, wo Kaufmann-Bausysteme eine Wohnanlage mit 371 Appartements komplett aus Holz baut.
Neueröffnung im Wald
Den „Tag der offenen Holzbau-Tür“ nutzt auch der traditionsreiche Holzbaubetrieb Feurstein in Au. Er lädt in die neue Betriebshalle ein, die gebaut wurde, nachdem die Firma in den vergangenen Jahren gleich zwei Katastrophen verkraften musste. 2005 wurde der Betrieb durch das Hochwasser zerstört, 2014 suchte eine Feuersbrunst die Firma heim.
„Kumm ga luaga“, heute, Samstag, 9 bis 17 Uhr in 40 Gebäuden in Vorarlberg, der Schweiz und Liechtenstein.
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