Vermitteln und coachen

Lustenau. (ml) Ein Laie sieht die Funktion eines Personalbüros vorwiegend in der Vermittlung von Mitarbeitern an Unternehmen. „Die Zahl der reinen Vermittlungen ist bei uns klein. Wir fokussieren uns aufgrund der Kundenbedürfnisse auf die Arbeitskräfteüberlassung“, stellt Manfred Kritzer klar. Wie das in der Praxis abläuft, erläutert er so: Ein Kunde sucht Personal. Wenn im Pool von rund 7000 Bewerbern kein geeigneter Kandidat dabei ist, geht Kritzer auf die Suche. Vorrangig in Vorarlberg, dann in Deutschland und in Osteuropa. „Wenn wir fündig werden, stellen wir den neuen Mitarbeiter an, versichern ihn und überlassen ihn möglichst langfristig einem Unternehmen als Fachkraft. Sollte es einmal nicht funktionieren, suchen wir für die Firmen einen Ersatz und dem Vermittelten einen neuen Job. Gutes Einvernehmen zu beiden Seiten ist uns wichtig.“

Genauso von Bedeutung ist die persönliche Betreuung. Das beginnt bei der Erledigung von Formalitäten und Hilfestellung bei Problemen. „Wir motivieren die Mitarbeiter für Weiterbildungen.“ Bei der Einführung in den neuen Betrieb ist der jeweilige Betreuer stets dabei. Wenn die eigenen 20 Kleinwohnungen für Mitarbeiter, die beim Neubau des Büros entstanden, besetzt sind, hilft das Personalbüro bei der Wohnungssuche. „Wir sehen uns als Coach. Dafür sind uns die Leute sehr dankbar.“ Zurzeit sind gut 150 Mitarbeiter über sein Personalbüro in ganz Österreich tätig, vorwiegend aber für Vorarlberger Gewerbe- und Industriebetriebe.

Für diese Form der Zeitarbeit sieht Manfred Kritzer, der auch als Berufsgruppensprecher agiert, Vorteile für beide Seiten. Der Arbeitgeber kann kurzfristig personelle Engpässe kompensieren und den neuen Mitarbeiter ohne Risiko kennenlernen. „Der Arbeitnehmer bekommt über uns die Sicherheit mittels eines kollektivvertraglich geregelten Arbeitsvertrags und ein persönliches Coaching obendrein. Oft kommt es vor, dass Unternehmen unsere Mitarbeiter fix anstellen wollen. Dann haben wir das optimale Ziel erreicht“, so Kritzer.