Neue Konzepte, mehr Fläche

Markt / 27.09.2016 • 22:18 Uhr
Sutterlüty reagiert mit neuem Konzept auf Kundenbedürfnisse.
Sutterlüty reagiert mit neuem Konzept auf Kundenbedürfnisse.

Für einen neuen Supermarkt ist immer noch Platz. Die Pläne der Lebensmittelhändler.

Schwarzach. (VN-sca) Den Vorarlbergern stehen aktuell 231 Lebensmittelgeschäfte – 201 Vollsortimenter und 30 Diskonter – für ihre Besorgungen zur Verfügung. Noch, denn bald wird es einige Märkte mehr im Land geben. Auf 125.000 Quadratmetern werden derzeit in Vorarlberg Waren des täglichen Bedarfs angeboten, nun machen sich die Lebensmittelhändler daran, das Angebot zu optimieren, sei es durch Umbauten, Renovierungen oder gleich mit neuen Standorten.

Suche nach Standorten

Fast neu auf dem Vorarlberger Markt ist der Tiroler Lebensmittelhändler MPreis, der heuer noch einen Markt in Gaschurn eröffnen wird (die VN berichteten) und gerade den Standort St. Gallenkirch prüft. „Da wird aber heuer definitiv nichts mehr kommen, frühestens 2017“, sagt MPreis-Sprecherin Ingrid Heinz. Das Unternehmen beschäftigt derzeit in 250 Märkten in der Alpenregion 5600 Mitarbeiter. In Vorarlberg wird das Unternehmen vorerst noch kleinere Brötchen backen: In der Branche und bei den Vorarlberger Immobilienentwicklern ist es ein offenes Geheimnis, dass die Tiroler nach weiteren Standorten Ausschau halten, nachdem die beiden 2015 eröffneten Geschäfte im Kleinwalsertal laut Firmenauskunft sehr gut angenommen werden.

Ihr größter Konkurrent in Vorarlberg wird wohl noch lange die Spitzenposition halten. Denn obwohl Spar schon jetzt in den meisten Orten des Landes präsent ist, wird nach wie vor gebaut und ausgebaut. Mitte Oktober eröffnet Spar einen neuen 600-Quadratmeter-Supermarkt in Thüringen. Aktuellstes Bauprojekt ist der Spar-Markt in Frastanz neben der Brauerei, der nach fünfjähriger Verzögerung und gerichtlicher Klärung verschiedener Einsprüche jetzt in Angriff genommen wird. Er wird den bestehenden Markt, der laut Spar-Expansionsleiter Wolfgang Kaufmann nicht mehr den Kundenanforderungen genügt, ersetzen.

Länger wird der geplante Eurospar in der Landeshauptstadt Bregenz auf sich warten lassen. Noch versuchen die Betreiber der Seestadt nämlich die Kosten für das Großprojekt zu reduzieren. Im Oktober ist deshalb eine Bauverhandlung zu den Änderungen angesetzt. Geplant ist an diesem Standort ein Markt mit 1000 Quadratmetern. „Der Baubeginn hängt aber davon ab, wie sich das Gesamtprojekt entwickelt“, so Kaufmann.

Gut entwickelt haben sich nach Kaufmanns Einschätzung die Gespräche mit der Stadt Dornbirn bezüglich eines neuen Eurospars in Hatlerdorf. Das nur wenige Meter neben dem projektierten Markt auf dem Areal des Gasthofs Rose bestehende Geschäft sei in Zugzwang. Zu wenig Platz und noch weniger Parkplätze, weil der private Besitzer des Parkplatzes den Mietvertrag gekündigt hat. Am Standort Rose wünscht sich die Stadt allerdings eine Bebauung, die auch Wohnungen sowie eine Tiefgarage bietet. Baubeginn dürfte im nächsten Jahr sein. Die Kultur­Initiative Hatlerdorf, die den Erhalt der Rose gefordert hat, ist mit dem jetzigen Ergebnis selbstredend nicht zufrieden. Sie bezeichnet es als klaren Fehler, überhaupt bei den diversen Planungsworkshops mitgearbeitet zu haben.

„Neue Akzente gesetzt“

Zugeknöpft gibt man sich beim Konkurrenten Sutterlüty, was die Zukunft betrifft. „Das ist alles nicht spruchreif“, sagt Jürgen Sutterlüty auf VN-Anfrage. Erst vor Kurzem wurde aber der Markt am Dornbirner Bahnhof völlig umgebaut und setzt mit einem modernen Ladenbaukonzept neue Akzente, so der Lebensmittelhändler. Das Konzept wird nach Lauterach und Dornbirn sicher auch in weiteren Märkten zur Anwendung kommen. In Feldkirch könnte sich der Egger Händler in der neuen Jahnplatz-Verbauung zwischen Bahnhof und Innenstadt ansiedeln. Die Flächen für einen Nahversorger (400 m2 Verkaufsfläche, 100 m2 Gastro) stehen dem Konzept der Projektbetreiber zufolge zur Verfügung. Keine Eröffnungen hat vorderhand die Handelskette Adeg geplant, wie der Sprecher des Unternehmens, Paul Pöttschacher, mitteilte.

Weitere Projekte von Lebensmittelhändlern sollen bereits in Bludesch, Feldkirch-Tosters und Dornbirn in der Pipeline sein, doch die Branche hütet ihre Pläne eifersüchtig vor der Konkurrenz –  „um keine schlafenden Hunde zu wecken“, wie ein unabhängiger Händler erklärt.

So wird der Eurospar-Markt neben der Brauerei Frastanz ausschauen. Gerade wurde mit dem Aushub begonnen.
So wird der Eurospar-Markt neben der Brauerei Frastanz ausschauen. Gerade wurde mit dem Aushub begonnen.

Lebensmittelhandel

Verkaufsflächen der Vorarlberger Lebensmittelhändler in Quadratmetern:

1. Spar-Märkte: 32.900

2. Interspar: 19.900

3. Sutterlüty: 16.000

4. Eurospar: 16.000

5. Adeg: 11.100

6. Hofer: 9900

 

Daten: Regiodata, Regal,
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