Erfolg durch gelebtes Teamwork

Lusser: Wir sind seit 1997 „ausgezeichneter Lehrbetrieb“. Das Wohl unserer Mitarbeiter liegt uns am Herzen und ist in unseren Grundwerten verankert. Auch die Lehrlingsausbildung hat im Betrieb einen sehr hohen Stellenwert, und es sind viele Mitarbeiter mit großem Engagement an der Ausbildung beteiligt.

Seit der Unternehmensgründung 1957 bildet Wagner Lehrlinge aus. Wie eng ist die Bindung der Mitarbeiter an die Firma?

Lusser: Derzeit bilden wir zwölf Lehrlinge aus. Die ersten Lehrlinge sind heute, nachdem sie ihr gesamtes Arbeitsleben bei uns verbracht haben, bereits seit etwa zehn Jahren in Pension.

Welche Berufe können erlernt werden?

Berthold: Vorwiegend bilden wir Lehrlinge im Beruf Installations- und GebäudetechnikerIn aus. Die Ausbildung erfolgt auf der Baustelle, die Lehrlinge wechseln Ausbilder und Baustellen regelmäßig, um möglichst viel Verschiedenes gezeigt zu bekommen. Stolz sind wir darauf, dass die Lehrlinge über das Berufsbild hinaus unseren Anlagenbau kennenlernen. Weiters bilden wir KonstrukteurInnen, SchweißtechnikerInnen und Bürokauffrauen/männer aus.

Sie sind seit zehn Jahren Ausbilder. Mit welchem Gefühl?

Berthold: Es ist eine spannende Aufgabe, die Jugendlichen nicht nur bei ihrer Ausbildung, sondern auch beim Erwachsenwerden begleiten zu dürfen.

Wie schwer oder einfach ist es, Jugendliche auf den Berufsweg zu bringen?

Berthold: Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden. Mit den Jahren habe ich vor allem gemerkt, dass jeder Jugendliche andere Bedürfnisse hat und individuell auf ihn eingegangen werden muss.

Welche Eigenschaften helfen im Job?

Berthold: Auf alle Fälle Geduld und Verständnis, aber auch Durchsetzungsvermögen. Man muss Vorbild sein und den Jugendlichen gleichzeitig auf Augenhöhe begegnen.

Wie wichtig sind die Lehrlinge für den Betrieb?

Lusser: In unserer Branche sind Facharbeiter rar, deshalb sind Lehrlinge sehr wichtig. Aber auch für das Betriebsklima ist es gut, Jugendliche im Betrieb zu haben und Verantwortung für sie zu übernehmen.

Wie leicht gelingt es, geeignete Teamverstärker zu finden?

Lusser: Das ist leider nicht mehr so einfach. Wir sind in Schulen präsent, bieten Schnuppertage an, sind bei Aktionen wie den Chancentagen dabei, nehmen an Messen teil und versuchen, uns in der Lehrlingsausbildung besonders zu engagieren. Mundpropaganda und begeisterte Lehrlinge sind auf jeden Fall die beste Werbung.

Was wünschen Sie sich von Ihren Lehrlingen?

Berhold: Sie müssen Interesse am Beruf und am Handwerk haben, sich gerne in ein Team integrieren und unsere Grundwerte mittragen und leben.

Welche Rolle spielen die Eltern?

Berthold: Die Eltern werden bereits vor der Lehre bei einem Eltern- und Lehrlingsnachmittag eingebunden. Der unterjährige Kontakt erfolgt nach Bedarf. Zusätzlich veranstalten wir jährlich einen Grillabend mir Lehrlingen, Ausbildern und Eltern.

Was ist den Lehrlingen wichtig?

Berthold: Ich glaube, dass sie mit Respekt und auf Augenhöhe behandelt werden wollen und dass ihnen auch etwas zugetraut wird.

Gibt es besondere Laufbahnen?

Lusser: Einer unserer Projektleiter hat vor 36 Jahren als Lehrling bei uns begonnen, unser Werkstattleiter hat einst seine Lehre bei uns gemacht. Im Montagebereich sind viele unserer Topleute ehemalige Lehrlinge aus den eigenen Reihen.