Holz von Grund auf kennenlernen

Markt / 14.10.2016 • 10:38 Uhr
Gilbert Ludwiger (r): „Jeder Mitarbeiter hat seine Stärken und Schwächen. Der Lehrling kann von jedem Mit­arbeiter profitieren und seinen Horizont erweitern.“  Foto: Ludwig Berchtold
Gilbert Ludwiger (r): „Jeder Mitarbeiter hat seine Stärken und Schwächen. Der Lehrling kann von jedem Mit­arbeiter profitieren und seinen Horizont erweitern.“ Foto: Ludwig Berchtold

Lehrlinge bei Mayr-Melnhof Holz lernen in einer der modernsten Holzbaufirmen Europas.

Lehrlingsausbildung hat in Ihrem Unternehmen Tradition. Seit 1960 bringen Sie Talente auf Schiene. Sie übernehmen diese Aufgabe seit 2003. Mit welchen Erfahrungen?

Gilbert: Früher hieß es immer „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“. Das hat sich im Gegensatz zu früher ein wenig geändert. Es wird mit den Lehrlingen aktiver gearbeitet, mehr Rücksicht genommen und deren Meinungen und Ideen im Arbeits- und Ausbildungsalltag eingegliedert.

Wie gefällt Ihnen Ihre
Aufgabe?

Gilbert: Es macht mir sehr viel Spaß, mit jungen Leuten zu arbeiten. Dadurch bleibe ich immer am Puls der Zeit und es ist auch im Alltag hilfreich, da ich selber heranwachsende Teenager habe. Ich finde es spannend, wie sich die Jugend im Wandel der Zeit entwickelt.

Wann harmoniert das Verhältnis Ausbilder/Lehrling?

Gilbert: Jeder hat seine Stärken und Schwächen. Die Herausforderung ist es, diese herauszufinden und darauf zu reagieren bzw. Rücksicht zu nehmen. Ansprüche an die heutige Jugend zu stellen, die früher galten, ist nicht immer zielführend. Auch darf man nie vergessen, dass man selbst auch einmal in dem Alter war.

Warum sollten in Ihrem Unternehmen Berufsstarter sich zu Zimmerer, Bautechnischen Zeichnern, Elektrotechnikern und Maschinenbautechnikern ausbilden lassen wollen?

Gilbert: Seit 2004 sind wir „Ausgezeichneter Lehrbetrieb“. Die Lehrlinge profitieren von geregelten Arbeitszeiten und arbeiten an modernsten Maschinen. Wir legen viel Wert auf eine vielseitige Ausbildung und stetige Verbesserungen. Deshalb organisieren wir immer wieder neue Lehrlingsprojekte, wie beim Bau der neuen Messehalle in Dornbirn. Hier lernten unsere Zimmerer-Lehrlinge die Fertigung der Bauteile bei uns im Betrieb und konnten bei der Montage derselben auf der Baustelle in Dornbirn mitarbeiten.

Wie bilden Sie aus?

Gilbert: Bei uns werden die Lehrlinge vom Lehrlingsausbilder und von allen Mitarbeitern der jeweiligen Abteilung ausgebildet. Durch Rotation in den einzelnen Abteilungen, der Größe des Standortes und der Vielfalt unserer Produkte ist es möglich, den Lehrlingen Einblick in den gesamten Produktionsablauf zu geben.

Wie wichtig sind die Lehrlinge für den Betrieb?

Gilbert: Lehrlinge von damals besetzen bei uns heute wichtige Positionen und sind daher maßgeblich für die Weiterentwicklung unseres Standortes verantwortlich.

Wie kommen Sie an gute Auszubildende heran?

Gilbert: Wir starten immer wieder neue Aktionen und laden z.B. die umliegenden Schulen zu Betriebsbesichtigungen bzw. Schnuppertagen ein. Künftige Lehrlinge sollten motiviert, lernwillig, neugierig und ausdauernd sein. Wichtig sind auch Teamfähigkeit, Geradlinigkeit und ein Ziel vor Augen zu haben.

Was wird den Jugendlichen geboten?

Gilbert: Durch ständige Modernisierung des Maschinenparkes bieten wir optimale Voraussetzungen. So werden Lehrlinge wie auch unsere Facharbeiter ständig an die neueste Technik herangeführt. Neben diversen Weiterbildungsmöglichkeiten legen wir auch viel Wert auf Teamwork. Es werden jährlich Weiterbildungen und Ausflüge organisiert und die Lehrlinge können durch Fleiß und Ehrgeiz Prämien erwerben.

Was ist den Lehrlingen wichtig?

Gilbert: Ernst genommen zu werden, eine Topausbildung bekommen, gutes kollegiales Arbeitsklima, Zukunftsperspektiven . . .

Zur Person

Gilbert Ludwiger

Ausbildung: Lehre, Industriemeister, diverse berufsbegleitenden Fortbildungen

Laufbahn: Lehre als Betriebselektriker, Abteilungsleiter und Lehrlingsausbilder, Technischer Leiter

Familie: verheiratet, zwei Kinder

Hobbys: Mountainbiken, Musik