Schule oder Lehrberuf?

Nicht immer stimmen bei Jugendlichen die Wünsche mit den Fähigkeiten überein.
Dornbirn. (cro) „Soll ich weiterhin eine Schule besuchen, oder wäre doch eine Lehre das Richtige für mich?“ Mit dieser Frage sehen sich jedes Jahr viele junge Menschen und auch deren Eltern konfrontiert. Die Auswahl ist groß: In Vorarlberg gibt es über 30 weiterführende Schulen mit verschiedenen Schwerpunkten und über 170 Lehrberufe, aus denen gewählt werden kann. „Die Entscheidung fällt ob der vielfältigen Möglichkeiten nicht immer ganz leicht. Schließlich will jeder einen Beruf ausüben, der den eigenen Fähigkeiten entspricht und der vor allem auch Freude macht“, betont Iskender Iscakar, Jugendcoach im BIFO. Zu seinen Aufgaben gehört es, Jugendliche, die vor der Entscheidung Lehre oder Schule stehen, zu begleiten und zu unterstützen.
Wünsche und Realität
Die Bedeutung einer guten und auf die Fähigkeiten des Einzelnen abgestimmten Ausbildung nimmt zu. Das spüren auch die BIFO-Mitarbeiter in ihren Beratungen. „Gelegentlich kommt es vor, dass gerade bei jungen Leuten die eigenen Wünsche mit der Realität nicht übereinstimmen“, macht Iscakar immer wieder die Erfahrung und betont: „In der Bildungsberatung sehen wir es daher als unsere Aufgabe, die persönlichen Vorstellungen mit der Realität in Verbindung zu bringen.“ Das bedeutet, dass die Jugendlichen dabei unterstützt werden müssen, ihre eigenen Fähigkeiten besser einzuschätzen.
„Oft suchen sie nur nach Berufen, die ihnen Spaß machen und die für die Zukunft gute Verdienstmöglichkeiten bieten“, so der Experte weiter. Dabei sollte bei der Wahl des Ausbildungsweges eine Balance geschaffen werden zwischen persönlichem Interesse, Neigung, den physischen und kognitiven Fähigkeiten, den Zielen und freilich auch den Verdienstvorstellungen.
Berufspraktische Tage nutzen
Um den „passenden“ Ausbildungsweg herauszufinden, rät er den jungen Leuten sich rechtzeitig mit dem Thema Berufswahl auseinanderzusetzen, sich umfassend zu informieren, Tage der offenen Tür zu besuchen und die vielfältigen Schnupperangebote wahrzunehmen. Sollte dennoch der falsche Weg eingeschlagen werden, sei längst nicht alles verloren. „Das Ausbildungs- und Schulsystem ist in Österreich ausgesprochen vielfältig und ermöglicht beinahe in jedem Alter den Wechsel von Beruf zu Schule und umgekehrt“, informiert Iscakar. Außerdem gibt es auch die Möglichkeit, eine Lehre mit anschließender Matura zu absolvieren oder nach der Lehre eine Berufsreifeprüfung zu machen. Damit ist auch bei einer dualen Ausbildung der Einstieg in eine weiterführende Bildung wie FH oder Uni nicht ausgeschlossen. Doch zuerst heiße es für die Jugendlichen, Fähigkeiten auszuloten, um die richtige Berufswahl treffen zu können.
Wir versuchen, persönliche Vorstellungen mit der Realität in Verbindung zu bringen.
Iskender Iscakar
Weitere Infos sind auf
www.bifo.at zu finden.